Klaus Toppmöller: „Dem Spielerpotenzial bei Bayer fehlt spielerische Klasse“.
Klaus Toppmüller ist enttäuscht von den gezeigten Leistungen seines ehemaligen Vereins: Bayer 04 Leverkusen. Der Fußballlehrer versteht allerdings die Ursachen. „Die besten Spieler müssen immer verkauft werden oder wollen weg“, sagte Klaus Toppmüller im exklusiven Interview mit „Sportradio Deutschland“. Mit seinem Sohn wird nach jedem Spiel gesprochen. Mehr dazu: www.sportradio-deutschland.de.
Als ehemaliger Trainer von Bayer 04 Leverkusen. Wie betrachtet man denn die aktuelle Situation des einstigen Vereins?
Klaus Toppmöller: Es ist zu traurig. Das einzig Gute ist, dass sie durch den dritten Platz in der Gruppenphase der Champions League europäisch noch mit dabei sind. Es ist bei Bayer 04 Leverkusen so, dass die besten Spieler immer verkauft werden müssen oder wegwollen. Das derzeitige Spielerpotenzial kann sich durchaus blicken lassen, hat aber nicht die spielerische Klasse, die sie sonst haben.
Ein anderer ehemalige Verein ist: Eintracht Frankfurt.
Klaus Toppmöller: Sie haben diesen unbedingten Willen, in jedem Spiel alles zu geben … dies merkt man auch am Publikum. Es springt alles rüber, da sie sehen, dass die Jungs alles tun. Das ist für mich seit letztem Jahr gar keine Überraschung mehr. Einfach sensationell, da als Zuschauer dabei zu sein.
Die Eintracht kann über die Bundesliga sogar in die Champions League kommen, trotz des Abganges von Kostic. Sie haben das super mit neuen Leuten abgefangen … diese neuen Jungs spielen eine ausgezeichnete Saison.
Woher kommen denn diese Erfolge?
Klaus Toppmöller: Markus Krösche hat die Mannschaft richtig gut verstärkt. Keine Frage, dass Oliver Glasner auch ein sehr guter Trainer ist. Vor allem die Einkäufe in den vergangenen zwei Jahren waren bei der Eintracht schon stark.
Sie waren selbst Mittelstürmer. Nun spielt der FC Bayern München wieder mit einem klassischen Mittelstürmer. Ist dies der Punkt?
Klaus Toppmöller: Die Mannschaft hat durch Choupo-Moting den entscheidenden Stoßstürmer bekommen. Als die Bayern vier Spiele am Stück nicht gewannen, habe ich gesagt, dass sie eine Serie haben werden, in der sie zehn Spiele hintereinander gewinnen. Es ist mit Abstand die beste Mannschaft, sie werden wieder Meister und kommen hoffentlich sehr weit in der Champions League!
Auf der Bank neben Julian Nagelsmann sitzt Ihr Sohn. Wie oft reden Sie mit Dino Toppmöller über die Spiele?
Klaus Toppmöller: Wir sprechen nach jedem Spiel und ich sage ihm, was mir gut und weniger gut gefallen hat. Er hat etwas von mir mitbekommen und daher wird er seinen Weg gehen. Es macht ihm riesig Spaß, dort zu arbeiten. (Sportradio Deutschland/TX)