Karsten Günther: „Wir sollten jeden Menschen so akzeptieren, wie er ist“.
Am letzten Wochenende hatte der SC DHfK Leipzig in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga spielfrei, trotzdem war die Mannschaft ein Thema. Besser gesagt: Lucas Krzikalla war wegen seines Outings ein Thema. Teammanager Karsten Günther hat im Interview mit „Sportradio Deutschland“ Kante gezeigt und klar gemacht, beim SC DHfK Leipzig ist es kein Thema. Mehr dazu unter: www.sportradio-deutschland.de.
Lucas Krzikalla hat sich in einem Interview geoutet. Man hatte das Gefühl, ihr Spieler hat sich ein wenig Luft gemacht?
Karsten Günther: Es ging weniger darum, dass sich Lukas Luft machen wollte, sondern dass er eher ein Beispiel geben wollte, wie Leute sich trauen, damit ganz normal umzugehen. Es ist schade, dass es überhaupt noch eine Schlagzeile ist oder auch sein muss.
Ich hoffe, dass dieser Schritt dazu beiträgt, dass man sich in Zukunft darüber gar keine Gedanken mehr machen muss, und dass viele Leute dem Beispiel folgen. Alles, was sich da an Bedenken bei anderen Menschen abspielt, findet allein nur in deren Kopf statt.
Wie waren die Reaktionen beim SC DHfK Leipzig, in der Mannschaft?
Karsten Günther: Reaktionen in der Mannschaft gab es relativ wenig, weil alle seit Jahren einen freundschaftlichen kollegialen Umgang mit Lucas pflegen. Da hat sich Null Komma Null etwas geändert!
Warum ist so ein Outing noch Thema?
Karsten Günther: Ich glaube, wir sollten endlich einmal weg davon kommen, dass wir irgendwo plakativ Regenbogen dran- und draufmalen. Einfach, dass wir wirklich in der Zukunft einen komplett unaufgeregten und völlig offenen Umgang mit dieser Thematik finden!
Wir sollten jeden Menschen so akzeptieren, wie er ist … in diesem Fall, ganz egal wen er lieb hat. Wenn das irgendwann dann einmal zur Norm geworden ist, genau dann haben wir viel erreicht. Denn dann geht es nämlich sehr vielen Leuten sehr, sehr viel besser. (Sportradio Deutschland/TX)