Julian Brandt: „Beim Tor klappt es natürlich super, weil Emre das Auge hat“.
Borussia Dortmund ist zumindest bis Samstag neuer Spitzenreiter der Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic erspielte sich ein 1:0 gegen den SV Werder Bremen. Der gebürtige Bremer Julian Brandt, der aber nie für den Bundesligisten aus dem Norden gespielt hat, machte das goldene Tor. „Es ist gut, dass man solche Hybrid-Spieler hat, sie sind hilfreich“, so der „DAZN“-Experte über den Torschützen.
Julian, das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg über Bremen gemacht, aber ganz offiziell auf dem Flügel gespielt. Nicht wirklich die Lieblingsposition!
Julian Brandt: Ich interpretiere diese Position etwas anders, als unsere klassischen Flügelspieler. Ich versuche schon möglichst rein zu ziehen und glaube, dass es mit Marco sehr gut passt. Wir sind viel in Bewegung und tauschen unsere Positionen, dementsprechend ist es eher eine Hybridposition. Trotzdem weiß ich, dass ich eine Verantwortung habe, das Spiel breit zu machen. Beim Tor klappt es natürlich super, weil Emre das Auge hat. Für mich ist das Fluch und Segen zugleich, wenn man eine Vergangenheit auf dem Flügel hat und der Trainer vor der Qual der Wahl steht, stellt er einen natürlich gerne dort auf. Aber momentan ist alles gut, deshalb möchte ich diese Positionsdebatte nicht noch einmal aufmachen.
Und wie war das Spiel samt Sieg allgemein?
Julian Brandt: Ich muss sagen, dass heute schon alles relativ gut gelungen ist, ich bin glücklich … und müde.
Wie beurteilen die beiden Trainer das heutige Spiel in Dortmund?
Edin Terzic: Ein hochverdienter Sieg! Wenn man so sieht, was wir liegen gelassen haben, muss man sagen, dass wir es einfach verpasst haben heute das zweite Tor zu machen, oder aber das erste Tor früher zu erzielen. Ich glaube, mit der siebten Möglichkeit haben wir dann endlich getroffen. Ich finde, dass die 2. Halbzeit richtig gut war. Dass es so eng geworden ist, lag daran, dass wir die großen Dinger nicht machen. Trotzdem war das hochverdient und wichtig.
Ole Werner: Es war eine gute Leistung und wir haben uns dafür nicht belohnt. Wir haben über 90 Minuten sehr gut verteidigt, als gesamte Mannschaft. Man kann nicht alles verhindern und man braucht auch mal Glück, trotzdem war es sehr gut. Auch mit Ball haben wir es speziell in der 1. Halbzeit immer wieder geschafft Ruhe in das Spiel zu bringen und unsere Räume zu finden. Wir haben leider einige Konter nicht so ausgespielt, wie man es kann, dann hätten wir klarere Abschlüsse gehabt. Das hat gefehlt, um einen Punkt oder mehr hier zu holen.
Wie hat der „DAZN“-Experte es gesehen?
Sami Khedira: Das war ein tolles Auswärtsspiel der Bremer, trotzdem ein verdienter Heimsieg für Dortmund.
Herr Baumann, muss Werder Bremen im Winter nachbessern?
Frank Baumann: Niklas Stark und Amos Pieper werden relativ schnell wieder zur Verfügung stehen. Wir nehmen diese Situation so an. Ich glaube, wir müssen nur an den Automatismen arbeiten. Wenn Niklas und Amos wieder zurück sind, verfügen wir über eine solide, gute Innenverteidigung im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir müssen insgesamt als Mannschaft besser agieren und spielen. Wir haben zu viele Verluste im Spiel mit dem Ball, auch das liegt an den Automatismen. Das haben wir letztes Jahr klar besser gemacht. Dadurch haben wir einige Kontertore bekommen, das müssen wir deutlich verbessern. Da haben wir mit Ole einen Trainer, der diese Automatismen der Mannschaft gut vermitteln kann. (DAZN/TX)
Foto: Julian Brandt Copyright Bundesliga Interviews