Julian Brandt: „Am Ende muss man sich sogar noch an den Kopf fassen“.
Mit diesem Ergebnis haben wahrscheinlich nur die Fans gerechnet, die immer zum 1. FC Heidenheim halten. Ein Unentschieden bei Borussia Dortmund! Nach einer Viertelstunde führten die Hausherren mit 2:0 und hatten bis zur Pause noch richtig gute Chancen. Nach 90 Minuten plus 12 Minuten steht es 2:2. Es hätte sogar noch schlimmer für Dortmund kommen können, befand „DAZN“-Experte Jonas Hummels.
Julian, 2:0 zur Halbzeit. Am Ende steht es aber 2:2!
Julian Brandt: Wir haben uns in der 2. Halbzeit zum Großteil selbst geschlagen. Es waren engagierte Heidenheimer, die marschiert sind. Ähnlich wie gegen Bochum in der letzten Woche. Wir kriegen am Ende zwei Tore. Bei dem ersten Tor haben wir sicher den Ball und das zweite ist ein dämlicher Elfmeter.
Was lief in der zweiten Halbzeit falsch?
Julian Brandt: Wenn wir eine der Großchancen machen, stehen wir nicht hier und müssen solche Fragen nach dem Spiel beantworten. Normalerweise ist klar, was in der 2. Halbzeit passiert. Wir gehen mit 2:0 in die Halbzeit, dann muss es das ganz klare Ziel sein, dieses Spiel zu killen. Man muss auf das Dritte gehen. Wir machen vorne die Dinger nicht und machen wilde Fehler bereits im Aufbauspiel. Am Ende muss man sich sogar an den Kopf fassen, dass es noch 2:2 steht.
Wie haben die beiden Trainer das Spiel gesehen?
Edin Terzic: Es ist schwer, das Ganze zu erklären. Wir haben das Spiel völlig aus der Hand gegeben. Wir haben es über viele Phasen genau so gestaltet, wie wir es wollten. Trotzdem gab es schon in der 1. Halbzeit ein paar Anzeichen, die uns nicht gefallen haben. In der 2. Halbzeit hatten wir Glück mit dem Freistoß, wo wohl ein Handspiel vorlag. Danach haben wir uns gefangen und uns Torchancen erspielt, die wir liegen gelassen haben. Dann haben wir es wild werden lassen. Am Ende muss man sagen, dass wir uns hier selbst geschlagen haben.
Frank Schmidt: Es waren viele Emotionen, das lieben wir jedoch. Es war denkbar ungünstig. Wir liegen nach einer Viertelstunde 2:0 hinten, da haben alle gedacht, es geht nur noch um die Höhe des Ergebnisses. Wir haben uns in die Halbzeit gerettet und haben auf Raute umgestellt und sind Risiko gegangen. Wir haben einkalkuliert, dass Dortmund zu Chancen kommt, aber da hatten wir Kevin Müller und ein wenig Glück. Je länger das Spiel lief, desto stärker wurden wir. Am Ende haben wir einen Sieg liegen lassen. Wir hatten genügend Chancen und haben die Konter auch nicht ausgespielt … aber wir haben einen Punkt geholt, das ist mega!
Die Situation um Sebastien Haller und Jan-Niklas Beste sorgte in der Analyse durch den Schiedsrichter primär für die lange Nachspielzeit. Wie beurteilt der „DAZN“-Experte Jonas Hummels den Elfmeter für Heidenheim, der schließlich zum 2:2 und dem Endstand führte?
Jonas Hummels: Es gibt überhaupt keinen Versuch zum Ball zu gehen und Beste hat danach die Chance alleine auf das Tor zu gehen.
Julian, warum gibt man das Spiel aus der Hand?
Julian Brandt: Ich weiß nicht, ob in machen Köpfen die Sicherheit überwiegt, wenn man hier 2:0 gegen einen Aufsteiger führt. Letzte Saison waren wir hier eine Macht und haben nichts anbrennen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass wir nicht konsequent waren. Viele kleine Aspekte, die dann zu dem Produkt führen. (DAZN/TX)
Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0, 2023-08-12 TSV Schott Mainz gegen Borussia Dortmund (DFB-Pokal 2023-24) by Sandro Halank–054, CC BY-SA 4.0