Jonathan Milan: „Ich bin einfach so glücklich, so glücklich“.
Diesen Namen hatten wohl nur die wenigsten Experten vor der ersten Sprintankunft beim Giro d´Italia 2023 auf dem Zettel: Jonathan Milan. Der 22-jährige Italiener gilt zwar allein schon wegen seiner Erfolge auf der Bahn als schnelles Talent, doch auf der Straße sind vor allem seine 1,94 Meter bisher ins Auge gestochen. Doch beim ersten Sprint setzte sich Jonathan Milan gegen David Dekker und Arne Marit durch.
Simon, wie ist es gleich die erste richtige Etappe zu gewinnen?
Jonathan Milan: Es ist einfach unglaublich! Ich bin völlig schockiert!
Ich gebe immer 100 Prozent, ich gebe immer mein Bestes … nach allem, was in der Saison passiert ist, also die Stürze, die Müdigkeit, die Krankheiten, habe ich nicht geglaubt, dass ich diese erste Sprintetappe des Giro d´Italia gewinnen könnte. Ich wollte eigentlich allein nur sichergehen, dass ich irgendwie dabei bin, aber ich hätte niemals gedacht, dass ich als Erster hier über die Linie fahren würde.
Ab welchem Zeitpunkt wurdest Du zuversichtlich?
Jonathan Milan: Die Jungs haben heute einen ganz tollen Job gemacht. Wahnsinn! Vielen Dank an sie alle. Ich bin einfach so glücklich, so glücklich.
Geschlagen auf der ersten Sprintetappe des Giro d´Italia 2023?
David Dekker: Zweiter ist nicht schlecht … ich denke aber, dass ich mit etwas mehr Punch besser hätte abschneiden können. Das ist es, was mir meiner Meinung nach noch fehlt. Alle meine Teamkollegen haben im Finale dieser ersten Etappe einen so tollen Job für mich gemacht. Selbst Warren hat sich in meinen Dienst gestellt und viel Wind gefressen, um mich zu schützen. Es ist schön zu sehen, dass ein Leader einen solchen Job macht. Thibault, Alan und Maxime waren großartig. Es ist schön, den Giro d’Italia auf diese Weise zu beginnen, das gibt uns viel Selbstvertrauen. Ich konnte seit Beginn der Saison nicht viel sprinten, dass es mir zu Beginn einer Grand Tour wie dem Giro d’Italia gelingt, ist auch etwas sehr Persönliches.
Arne Marit: Vor dem Start dieses Giro d´Italia habe ich gesagt, dass ich zufrieden wäre, wenn es mir gelänge, auf einer der Etappen meiner ersten Grand Tour unter die ersten Fünf zu sprinten. Heute, beim ersten Sprint, wurde ich Dritter. Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass ich mit Laurenz arbeite, der in den ersten Monaten der Saison vom Verletzungspech verfolgt war. Er hat einen tollen Job gemacht, um Niccolò und mich nach vorne zu bringen. Wegen der leichten Kurve auf den letzten Metern war es unmöglich, die Ziellinie zu sehen, darum habe ich etwas zu lange im Windschatten von Niccolò gewartet. Trotzdem: Das gibt mir viel Zuversicht für den weiteren Verlauf dieses Giro d´Italia. Aber auch so bin ich zufrieden. (TX)
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