Jonas Wohlfarth-Bottermann: „Beim Angebot musste ich nicht lange überlegen“.
Gemessen an den 2,08 Metern bringt der neue Center der Hamburg Towers schon Gardemaß mit. Sein Nachname ist sowieso seit Jahren der längste in der deutschen Beletage. Dazu bringt der 32-jährige Nationalspieler die geballte Erfahrung aus 352 BBL-Spielen und 98 Auftritten auf internationalem Parkett mit in die Hansestad. Und Jonas Wohlfarth-Bottermann steht für Teamgeist, Einsatzwillen und pure Intensität.
Jonas, wie kam es zum Wechsel zu den Hamburg Towers?
Jonas Wohlfarth-Bottermann: Ich hatte drei wirklich gute Jahre in Ludwigsburg. Als das Angebot aus Hamburg kam, musste ich aber gar nicht so lange überlegen. Ich habe die Towers in den letzten Jahren immer wieder mit einem Auge verfolgt. Ich bin absolut überzeugt von der Entwicklung des Vereins und der Mannschaft, von daher freue ich mich sehr, ab sofort ein Teil davon zu sein.
Zur neuen Spielzeit steht auch ein neuer Coach in der Hansestadt an der Linie. Was erhoffst Du Dir von diesem Wechsel?
Jonas Wohlfarth-Bottermann: Ich hatte in den vergangenen Jahren eine vor allem defensivorientierte Rolle … da liegen meine Stärken. Ich bin mir sicher, Raoul kann aber auch offensiv noch mehr aus mir herauskitzeln.
Und was sieht der neue Coach in seinem neuen Big Men?
Raoul Korner: Jonas bringt viel Erfahrung, Größe, Qualität und die charakterlichen Eigenschaften mit, die wir brauchen. Er kann am defensiven Ende Würfe verändern, rebounden und wird uns auch in der Offensive stabilisieren.
Im August 2013 feierte Jonas Wohlfarth-Bottermann seine Premiere im DBB-Trikot. Insgesamt sechs Partien bestritt der Center für die deutsche Basketball Nationalmannschaft. Und auch in diesem Sommer gehört „WoBo“ wieder zum Aufgebot. Kurz vor seiner Unterschrift in Hamburg wurde der 32-jährige Big Men von Nationaltrainer Gordon Herbert neben NBA-Star Dennis Schröder für die beiden WM-Qualifikationsspiele am 30. Juni (gegen Estland) sowie am 03. Juli (gegen Polen) für den Kader nominiert.
Jonas Wohlfarth-Bottermann: Die erneute Nominierung für den DBB sehe ich als Auszeichnung für meine stetige Entwicklung in den letzten Jahren. Natürlich weiß ich um die Qualität, die wir im Team auf den großen Positionen haben. Aber wenn ich gebraucht werde, dann bin ich immer zur Stelle.
Welche Erwartungen hat der Verein an den Neuzugang?
Marvin Willoughby: Jonas ist im besten Center-Alter. In den letzten Jahren ist er zu einem der konstantesten deutschen Big Men in der BBL gereift. Mit seiner Erfahrung wird er dem Team sicherlich Stabilität verleihen. Wir freuen uns sehr, dass wir einen deutschen Center seiner Qualität für uns gewinnen konnten.
Jonas, die meist gestellte Frage ist sicherlich nach Deiner Namensabkürzung. Wer kam denn wann und wo auf „WoBo“?
Jonas Wohlfarth-Bottermann: Das ist eine gute Frage. Mein Nachname geht auf vier Generationen zurück. Väterlicherseits gibt es eine Geschichte zum Namen. Es gibt tatsächlich eine Bottermann-Straße in Witten, wo die Familie herkommt. Mein Ur-Ur-Großvater war der letzte Hexer, der in Deutschland auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Ein tragisches Ereignis, aber zu Ehren gab es eine Straße, welche nach ihm benannt wurde. Vor ein paar Jahren habe ich mal Unterlagen von meiner Tante bekommen bezüglich meines Großvaters, der starb als ich etwa sieben Jahre alt war. Er war Professor für Mikrobiologie in Bonn. Als er verabschiedet wurde, gab es ein Schreiben mit: Karl Ernst Wohlfarth-Bottermann, genannt WoBo. Das fand ich gut. Mein Großvater wurde also auch so genannt.
Gab es mal ein Trikot mit Deinem ganzen Nachnamen?
Jonas Wohlfarth-Bottermann: Ja, tatsächlich. Als ich damals angefangen habe, auf höherem Niveau zu spielen, als noch der Name gedruckt wurde. Auf meinem ersten U18-Nationalmannschaftstrikot stand ein Zweizeiler. (TX)