Jonas Vingegaard: „Ich habe mich großartig gefühlt“.
Das einzige Zeitfahren der Tour de France 2023 geht an Jonas Vingegaard. In einer absolut dominanten Art und Weise hat der 26-jährige Däne im „gelben Trikot“ seinen Vorsprung auf Tadej Pogacar ausgebaut. Dabei lieferte der 24-jährige Slowene ein sensationelles Zeitfahren ab. Eine erste Vorentscheidung dürfte gefallen sein. Dritter im Ziel, mit deutlichem Rückstand: Wout van Aert. Mehr gibt es unter: www.letour.fr.
Jonas, was für eine Demonstration. Wie hast Du Dich heute gefühlt?
Jonas Vingegaard: Ich habe mich großartig gefühlt. Das ist das beste Zeitfahren, das ich je gefahren bin. Ich bin stolz auf das, was ich so geleistet habe, und ich bin sehr glücklich über meinen Sieg.
Hattest Du mit dieser Leistungsexplosion irgendwie gerechnet?
Jonas Vingegaard: Um ehrlich zu sein, hat es mich selbst überrascht, wie gut mein Zeitfahren gelaufen ist. Ich hatte nicht erwartet, dass ich so gut abschneiden würde. Wir hatten das Zeitfahren in exakt vier Teile aufgeteilt. Ich habe versucht, im ersten Anstieg hart zu fahren, mich dann in der Abfahrt zu erholen, mich im Flachstück ein wenig zu schonen und im schnellen Anstieg wieder Vollgas zu geben, während ich mir für die letzten Kilometer noch etwas aufgehoben habe. Ich hatte einfach einen unglaublichen Tag. Wir hatten eine Tempostrategie, selbst als ich Energie sparen musste, lag ich über der erwarteten Wattzahl!
Glaubst Du, dass Du die Tour de France 2023 nun gewonnen hast?
Jonas Vingegaard: Ich habe die Tour de France noch nicht gewonnen. Es liegen noch einige harte Tage vor mir, und ich denke, das Rennen ist noch nicht vorbei. Ich muss noch viel tun, um das „gelbe Trikot“ zu behalten. Das Team war großartig. Ich möchte mich bei ihnen bedanken. Alles, was wir bei dieser Tour de France tun, ist nur Teil eines größeren Plans.
Tadej, ein starker zweiter Platz, wenn man Deine Zeit im Vergleich zu Wout van Aert betrachtet. Trotzdem ist es aber eine deutliche Niederlage, wenn man die Zeit mit Jonas Vingegaard vergleicht. Wie geht es Dir also?
Tadej Pogacar: Ich bin natürlich etwas überrascht, weil ich mich sehr stark gefühlt habe … zu Beginn habe ich mich an den Zeiten von Wout van Aert orientiert und gedacht, dass ich auf dem richtigen Weg bin, da ich immer mehr Sekunden auf ihn aufgeholt habe … auf jeden Fall habe ich alles gegeben. Es ist jedoch noch nicht vorbei … wir werden versuchen, einen Plan zu finden und ihn umzusetzen, aber es wird sicherlich sehr, sehr schwierig werden.
Wout, wie zufrieden bist Du mit Deinem heutigen Zeitfahren hier?
Wout van Aert: Es ist unglaublich, was Jonas heute gezeigt hat … ich selbst bin mit meiner Leistung zufrieden. Ich hatte gehofft, dass auf dem letzten Stück mehr drin ist, denn dort wurde es unglaublich schwer. Am Anstieg habe ich auch noch Zeit auf die Jungs aufgeholt, die schneller gestartet sind. Das macht mich zufrieden, zwei Fahrer ragen deutlich heraus. (TX)
Foto: Jonas Vingegaard Copyright ASO