Jonas Vingegaard: „Als Richard angriff, zögerte ich keinen Moment“.
Jonas Vingegaard hat nach einem starken Tag das „gelbe Trikot“ beim Critérium du Dauphiné 2023 übernommen. Der dänische Sieger der Tour de France 2022 konnte als einziger im ganzen Peloton die Attacke von Richard Carapaz am Côte de Thésy mitgehen und ließ den Sieger des Giro d’Italia 2019 gut 16 Kilometer vor dem Ziel stehen. Mit auf dem Podium: Julian Alaphilippe und Tobias Halland Johannessen.
Jonas, im Einzelzeitfahren hast Du das „gelbe Trikot“ knapp verpasst. Einen Tag später hast Du es nun übernommen. Wie sah der Plan für heute also aus?
Jonas Vingegaard: Die Absicht im Vorfeld war, nichts zu machen. Das Hauptziel war es eigentlich, sich vor den kommenden harten Tagen aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten. Als Richard jedoch angriff, zögerte ich keinen Moment. An einem Punkt konnte er nicht mehr folgen, als ich in Führung lag. Dann ging es mit Vollgas ins Ziel. Ich freue mich über den Sieg, aber er steht für mich in krassem Gegensatz zu den wichtigen Dingen auf dieser Welt. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien!
Damit sprichst Du der Mehrheit der Menschen aus dem Herzen. Doch bleiben wir sportlich. Weil Ihr das Trikot nun verteidigen müsst, ändert sich im Team bis zum Ende des Critérium du Dauphiné 2023 nun die Taktik?
Jonas Vingegaard: Vor diesem Tag hätte ich nicht damit gerechnet, dass ich jetzt das „gelbe Trikot“ trage. Natürlich verändert das die Dynamik des Rennens. Ich bin zufrieden mit meiner Form und freue mich, dass sich die Arbeit des Teams heute auszahlt. Jetzt stehen uns harte Tage bevor!
Eine harte Etappe nach dem Zeitfahren. Seid Ihr zufrieden mit diesem Podest?
Julian Alaphilippe: Das Team hat heute wieder einen absolut tollen Job gemacht. Wir hatten einen Plan, aber am Ende war der Anstieg ein bisschen zu hart für mich. Als die erste Attacke kam, habe ich es ganz gut hinbekommen, aber als Vingegaard ging, war es mir nicht möglich ihm zu folgen. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich mich nicht mit einem weiteren Sieg für diese tolle, tolle Arbeit des gesamten Teams revanchieren konnte. Aber ich bereue nichts, denn ich habe mein Bestes gegeben, und der zweite Platz ist bei diesen Bedingungen immer noch ein gutes Ergebnis. Wir werden weiter von Tag zu Tag gehen und sehen, was wir in den restlichen Etappen so erreichen können.
Tobias Halland Johannessen: Es fühlt sich richtig gut an. Mit einem dritten Platz hatte ich nicht gerechnet. Es zeigt jedoch, dass sich meine Form stetig verbessert und da ist so ein positives Ergebnis genau das richtige Zeichen. Es ist auch ein sehr schönes Erlebnis für das gesamte Team, das mich immer unterstützt hat. Ein harte, aber starke Etappe. (TX)
Foto: Jonas Vingegaard Copyright ASO