Jörg Neblung: „Es ist schlimm für die Ligen“.
Im „SPORT1“-Format „Rudi Brückner – Der Talk am Montag“ hat sich Jörg Neblung, unter anderem Sportlerinnen- und Sportleragent sowie Spielervermittler, zum weiter umstrittenen VAR geäußert. Auch zum Thema Gewalt im Fußball hat der einstige Athletiktrainer von Borussia Mönchengladbach unmissverständlich seine Meinung gesagt. „Wir liberalisieren uns so nur ins Abseits“, so Jörg Neblung bei dem Format.
Wie beurteilen Sie die deutschen Achtelfinale in der Champions League? Vor allem auch das Los der Bayern mit Paris?
Jörg Neblung: Vor ein paar Tagen haben wir uns noch in den Armen gelegen und festgestellt, wie schön das mit den deutschen Mannschaften ist. Das kann jetzt aber auch schnell vorbei sein. Das sind aber alles tolle Begegnungen.
Ich glaube, sie haben eine reelle Chance. Das ist eine Mannschaft, die den Bayern von ihrer Spielanlage liegt und dass sie da gut gegenhalten können. Das ist besser als ein Los wie Manchester City, dies hätte ich ungern gesehen.
Die Champions League pausiert, wie auch die Ligen. Wie finden Sie eigentlich den Termin zur Weltmeisterschaft?
Jörg Neblung: Ich finde es nach wie vor fürchterlich. Es ist schlimm für die Ligen!
Ein anderes Thema ist der VAR. Vor allem in Deutschland wird der VAR scharf diskutiert. Wie beurteilen Sie die Lage?
Jörg Neblung: Andere Nationen bekommen das auch hin. Bei der WM in Russland hat es wunderbar geklappt. Es gibt genügend Beispiele, bei denen es funktioniert. Der Faktor „Mensch“ ist also das, worüber wir hier diskutieren.
Was ist mit der Trainerchallenge?
Jörg Neblung: Der Trainer dürfte eine Situation einmal pro Halbzeit überprüfen, das ist für mich vollkommen problemlos. Der Schiedsrichter bekommt dann einfach das Bild übermittelt und entscheidet ohne Kommentar selber, nicht der „Keller“ in Köln.
Nehmen wir den 1.FC Köln, Eintracht Frankfurt oder den 1.FC Union Berlin nur als ein Beispiel für viele. Fußballspiele werden immer mehr zum Ausleben von Gewalt genutzt. In den unteren Ligen richtet sich die Gewalt eher gegen den Mann mit der Pfeife. Sind wir zu tolerant?
Jörg Neblung: Wir sollten versuchen die Gewalt aus dem Fußball rauszuziehen. Wir liberalisieren uns ins Abseits. Was in der Kreisklasse los ist mit gewalttätigen Eltern … wir müssen dringend dafür sorgen, dass das aufhört. Wir sind auch im großen Fußball in den Stadien zu liberal. Gewalttäter finden immer wieder Wege ins Stadion, da müssen wir klare Grenzen ziehen. Wir müssen dafür sorgen, dass das Feld für den Schiedsrichter attraktiver wird und er keine Angst haben muss im Spiel verprügelt zu werden. Das, was da passiert ist fürchterlich. (SPORT1/TX)