Jörg Bügner: „Die Wettkampfstätte ist absolute Weltklasse, oberstes Niveau“.
Jörg Bügner bekleidet seit dem 1. Januar 2017 den Posten des Sportdirektors in der Deutschen Triathlon Union, welcher extra mit Blick auf Olympia in Tokio geschaffen wurde. In diesem Interview ordnet der DTU-Sportdirektor einmal die Bedingungen in der Bucht von Tokio einmal ein, was die Wettkampfstätte betrifft, und erklärt zudem den Wandel im Programm am Beispiel des neuen Triathlon-Formats: Mixed-Relay.
Herr Bügner, wie sind die Athletinnen und Athleten drauf?
Jörg Bügner: Super. Die sind gut drauf, trotz der schwierigen Bedingungen. Jedoch motiviert, fokussiert und natürlich kurz vor dem Wettkampf auch ein wenig Nervös, aber das gehört dazu. Insgesamt ist die Stimmung bei uns gut.
Erstmals wird es auch eine gemischte Staffel bei den Olympischen Spielen im Triathlon geben. Was denken Sie über die Erweiterung?
Jörg Bügner: Man merkt mittlerweile beim Programm für Olympiaden, dass in den letzten Jahren gewisse Tendenzen eingeschlagen wurden, beispielsweise Mixed-Relays oder kürzere Events, mit deutlich mehr Aktion und dadurch interessanter für die Zuschauer. Die klassischen langen Distanzen, also über Stunden, sind nur noch vereinzelt vorhanden. Daher passt Mixed-Relay wunderbar ins Bild, also Wechsel zwischen Frau und Mann und Frau und Mann auf einer super Sprintdistanz. Es ist erheblich kürzer. Die normale Distanz ist ja 1,5 Kilometer im Schwimmen, dann 40 Kilometer auf dem Rad und abschließend 10 Kilometer im Laufen … hier sind 300 Meter, 6,8 Kilometer und 2,0 Kilometer. Man sieht, ein hoch interessantes Format, wo jederzeit viel passieren kann. Dazu die Kombination aus Frau und Mann.
Ich finde, eine tolle Ergänzung und Triathlon hat auch in der Zukunft noch viel mehr zu bieten, wo man auch innovativ ist in den eigenen Formaten.
Was darf man von der deutschen Staffel denn erwarten?
Jörg Bügner: Ich glaube, es ist ein sehr, sehr offenes Rennen. Natürlich hat jeder in den drei Disziplinen eine Stärke, aber generell sind alle sehr ausgeglichen.
Wie stufen Sie die Strecke in der Bucht von Tokio ein?
Jörg Bügner: Also die Wettkampfstätte, ich habe Sie noch mal mit dem Testevent von vor zwei Jahren verglichen, da wurde noch einmal eine Schippe drauf gepackt. Es war damals schon sehr, sehr gut, aber jetzt ist es absolute Weltklasse, oberstes Niveau. Wir haben hier hervorragende Bedingungen. Wenn man bedenkt, dass hier damals mit der ganzen Wasserproblematik gekämpft wurde, also das Wasser war über 30 Grad warm, aber das haben die Japaner in den Griff bekommen, mit einem erheblichen technischen Aufwand. Die haben alles gegeben um die Temperatur des Wassers, das muss man sich einmal vorstellen, um 2 Grad in der Bucht zu drücken. Wer ein bisschen in dem Thema drin ist, der weiß, es geht nicht ganz so einfach. Es wurde alles unternommen. Die Radstrecke war damals schon absolut super, Laufen auch, aber auch was das ganze Umfeld betrifft … es tut einem wirklich in der Seele weh, dass es keine Zuschauer gibt. Aber es ist so wie es eben ist. Wirklich, diese Wettkampfstätte ist absolutes Format für Olympische Spiele, einfach klasse! (DSM/TX)
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