Jessica von Bredow-Werndl: „Ich hätte nichts gegen diesen erneuten Erfolg“.
Jessica von Bredow-Werndl hat bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio alle anderen deutschen Athletinnen und Athleten überstrahlt, mit zwei Gold-Medaillen ist die Dressurreiterin nach Deutschland zurückgekommen. Dazu gesellten sich jedoch noch drei EM-Titel in diesem Jahr. Die zweifache Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl spricht bei der CHIO in Aachen über ihr erfolgreiches Sportjahr!
Haben Sie die ganzen Erfolge in diesem Jahr schon realisiert und ist für Sie in diesem Jahr mehr als nur ein Traum in Erfüllung gegangen?
Jessica von Bredow-Werndl: Definitiv! Es ist ein großer Kindheitstraum gewesen, überhaupt bei Olympia dabei sein zu dürfen. Dann auch noch Gold, Doppel-Gold zu gewinnen … ist einfach abgefahren. Ich muss mich doch noch regelmäßig kneifen, ob es komplett angekommen ist kann ich vielleicht erst in ein paar Monaten sagen. Was ich aber weiß, dass ich unheimlich dankbar bin … überhaupt dankbar bin, dass ich das erleben darf, was ich gerade alles erlebe. Es ist etwas, auf was ich mich so viele Jahre vorbereitet habe und das es Wirklichkeit wird, ist etwas Besonderes!
Wie große ist der Ehrgeiz auf die Titelverteidigung und auf eine Sammlung wie sie beispielsweise Isabell Werth hat?
Jessica von Bredow-Werndl: Also die Quantität ist nicht das Reizvolle daran, mir geht es darum, wie ich diesen Weg gehe. Natürlich ist es mein Ziel, in Paris wieder dabei zu sein, ich würde auch gerne den Erfolg wiederholen, aber es sind noch drei Jahre bis dahin. Pferd und Reiter, alles muss passen. Dalera wäre noch im richtigen Alter, aber ich bilde gleichzeitig auch neue Pferde aus. Ich hätte nichts gegen diesen erneuten Erfolg, dafür werde ich in den kommenden Jahres alles geben. Ich werde mich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, ich bin Sportlerin und liebe was ich mache, aber ich werde auch genießen was jetzt alles passiert und ich bin dankbar. Was jetzt noch kommt ist auch eine Art der Zugabe.
Ist Ferdinand ähnlich begabt wie Dalera, sogar für Olympia?
Jessica von Bredow-Werndl: Also Ferdinand ist noch so etwas wie ein Küken, was zumindest den internationalen Reitsport angeht. Es ist ja erst sein insgesamt drittes internationales Turnier in seinem Leben, dann gleich bei der CHIO im Nationenpreis zu stehen, ist natürlich eine Nummer. Das Gute ist, er ist ein Pferd, daher weiß er es nicht … ich weiß es nur. Es ist auch ein Vorteil und ich versuche auch mich, immer wieder daran zu erinnern, es geht nur darum gut zu reiten. Ich traue Ferdinand zu, in große internationale Fußstapfen zu treten, es fehlt ihm noch Routine und Kraft. Dies bekommt Ferdinand auch, wenn wir weiter in Ruhe unseren Weg gehen. Ich freue mich, ihn zu haben … ich freue mich, dass Dalera auch schon einen Nachfolger hat. Dadurch kann ich mit beiden Pferden auf den großen Turnieren dabei sein und ich kann den Pferden auch immer eine wichtige Pause gönnen. Das ist mir wichtig!
Welchen Stellenwert hat nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln in Ihrer täglichen Arbeit mit Ihren Pferden?
Jessica von Bredow-Werndl: Eine immer wichtigere Rolle. Ich glaube, wir müssen alle auch einfach Groß denken. Es geht um die Zukunft und darum kommen wir um das Thema auch nicht mehr herum. Ich persönlich ernähre mich beispielsweise nur noch vegan und ich glaube, es hätte einen großen Effekt für unsere Umwelt, wenn es mehr Menschen machen würden. Natürlich bin ich sehr viel auf Reisen, aber ich versuche so viel wie möglich elektrisch unterwegs zu sein, auch dank des Partners. Ich versuche dazu auch im Alltag, bei den kleinen sowie täglichen Dingen so gut es geht auf Plastik zu verzichten, ich steige von Flüssig- auf Hartseife um … ich glaube, wir alle können einen großen Beitrag leisten.
Ich wünsche mir, dass wir alle Verantwortung für die Umwelt übernehmen! (Daimler/TX)
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