Jesper Lindström: „Im Fußball geht es darum, Tore zu schießen“.
Im Abendspiel der Bundesliga konnte Eintracht Frankfurt einen souveränen 3:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach feiern. Spieler des Spiels: Jesper Lindström. Dem Angreifer der Hessen gelang sein erster Doppelpack in der Liga. Unabhängig aber von dessen Leistung war es für „Sky“-Experte Lothar Matthäus ein „hochverdienter Auswärtssieg“, da Frankfurt „in der ersten Halbzeit ein klasse Spiel gemacht hat“.
Jesper, zwei Tore gegen Borussia Mönchengladbach. Insgesamt fünf Tore in der Liga schon. Also ein Tor mehr als in der gesamten letzten Saison. Woher kommt diese Leistungsexplosion?
Jesper Lindström: Wenn ich schieße, bin ich viel ruhiger. Letzte Saison war ich oft panisch, musste den Ball zehnmal berühren. Ich habe im Training mental richtig viel mit den Assistenztrainern gearbeitet.
Wie sieht der „Sky“-Experte Lothar Matthäus den deutlichen Aufwärtstrend bei Jesper Lindström in dieser Spielzeit?
Lothar Matthäus: Mir gefällt seine Spielweise. Er hat selbst gesagt, er fühlt sich viel wohler. Er hat jetzt fünf Tore gemacht … letztes Jahr nur vier. Er hat seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga geschnürt. Gegen Mönchengladbach hat er in seiner Karriere dreimal getroffen und eine Vorlage gegeben … also ein bisschen auch sein Lieblingsgegner. Seine Geschwindigkeit, sein Mut, gerade bei dem ersten Tor: Das zeichnet einen guten Stürmer aus, der auch auf höherem Niveau den Unterschied macht. Er war heute der Unterschiedsspieler. Er hat dabei jedoch vom intelligenten Spiel der Frankfurter profitiert.
Jesper, wie siehst Du das Spiel?
Jesper Lindström: Wenn man das ganze Spiel sieht, war Gladbach in der zweiten Halbzeit auch sehr gut. Aber nach nur fünf Minuten haben wir mit der ersten Chance getroffen, auch mit der zweiten und dritten Chance haben wir getroffen. Im Fußball geht es darum, Tore zu schießen.
Wie bewerten die Trainer das Spiel?
Oliver Glasner: Wir haben viele richtige Entscheidungen getroffen, nicht immer. Wir hatten nach der Halbzeit die gleiche Situation wie zum 3:0, da haben wir den Ball nicht bekommen … dann wäre der Deckel drauf gewesen. Wir wussten aber, dass Gladbach mit höheren Außenverteidigern spielt und dass wir immer wieder Räume bekommen. Verdienter Sieg.
Daniel Farke: Der Unterschied war, dass Frankfurt seine Chancen genutzt hat und wir nicht. Wir hatten mit Lars Stindl eine Riesenchance beim Stand von 0:1, um das Spiel wieder komplett auf null zu stellen. Frankfurt hat die Chance eiskalt genutzt, war effizienter als wir in der ersten Halbzeit. Was uns ein bisschen gekillt hat, waren aber die vielen Ballverluste.
Und was sagen Sie zur Kamera?
Oliver Glasner: Das haben wir alle so noch nicht erlebt und zum großen Glück ist nichts passiert. Wir konnten nochmal kurz etwas besprechen, aber es war jetzt nicht entscheidend für den heutigen Sieg.
Daniel Farke: Es war ein bisschen unglücklich, dass nach dem 1:3 … also als wir das Momentum auf unserer Seite hatten … noch einmal eine Spielunterbrechung war. Frankfurt konnte sich neu sortieren und die Stimmung war ein bisschen raus. Es ist schon viel gegen uns gelaufen. (Sky/TX)