„Jeff“ MacLeod: „Die positive Einstellung hart zu arbeiten sind überall spürbar“.
„Jeff“ MacLeod ist am 1. Juni neuer Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft geworden. Durch seine bisherige Tätigkeit beim DEB, war der gebürtige Kanadier bereits mit den Verbandsstrukturen vertraut und kannte zudem vom ersten Tag in neuer Rolle auch die Nationalspielerinnen. Der ehemalige DEL-Profi soll die Frauen-Nationalmannschaft professionalisieren und überdies den ganzen Bereich stärken.
Wie war es für Sie, neuer DEB-Bundestrainer zu werden?
„Jeff“ MacLeod: Ich war sehr froh, dass ich in diesem Jahr bereits die Gelegenheit hatte, als Co-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft tätig gewesen zu sein und somit auch Teil einer großartigen Erfahrung bei der IIHF Frauen-Weltmeisterschaft sein durfte. In Zusammenarbeit mit Thomas Schädler, dem Staff und vor allem den Spielerinnen konnten wir mit Entschlossenheit die anvisierten Ziele erreichen. Mit einer starken Gruppe motivierter Athletinnen werden wir weiterhin auf der positiven Entwicklung unseres Teams aufbauen. Es ist mir eine große Ehre, nun die Rolle des DEB-Nationaltrainers inne zu haben, und ich freue mich auf das weitere Wachstum.
Sind Sie schon gut im neuen Amt als Frauen-Bundestrainer angekommen?
„Jeff“ MacLeod: Ja, es fühlt sich wirklich großartig an. Die positive Einstellung und die Bereitschaft hart zu arbeiten, sind überall spürbar. Sowohl die Spielerinnen, als auch der gesamte Staff sind hier, weil sie Eishockey lieben. Das Interesse zu lernen und erfolgreich zu sein ist groß. Ich wurde von Anfang an sehr gut integriert und bei aufkommenden Fragen war immer jemand für mich unproblematisch ansprechbar. Ich hatte also definitiv einen guten Start.
Wie Sie selbst erwähnten, kannten Sie die Mannschaft bereits als Co-Trainer. Welche Vorteile bringt das Ihrer Meinung nach mit sich?
„Jeff“ MacLeod: Es macht die Arbeit immer einfacher, wenn man die Spielerinnen schon kennt. Sowohl für mich, den ganzen Staff, als auch für die Athletinnen selbst. So hat Niemand große Befürchtungen, dass sich jetzt plötzlich alles ändert. Es gibt aber auch Spielerinnen, die ich erst in den letzten Wochen kennengelernt habe, das ist aber auch kein Problem. Wir haben gleich das Gespräch gesucht und uns darauf verständigt, dass wir hart arbeiten werden, aber mental gar kein Druck besteht. Das konnten wir auch schon wirklich gut umsetzen. Der allerwichtigste Punkt ist für mich aber, dass wir uns auf und neben dem Eis gegenseitigen Respekt entgegenbringen.
Was werden Sie wohl beibehalten und was möchten Sie zukünftig ändern?
„Jeff“ MacLeod: Mir ist vor allem wichtig, dass alle mit einer positiven Einstellung bei der Sache sind. Der Coaching-Staff wird sich genau anschauen welchen Typus an Spielerinnen wir im Kader haben, an welchen Skills wir arbeiten und wo wir uns verbessern müssen. Natürlich führen wir auch persönliche Gespräche, um weitere Erkenntnisse zu erlangen. Taktische Feinheiten sind immer ein Punkt. Hier werden aber nicht allein die Coaches entscheiden und dann der Mannschaft ein Spielsystem aufdrücken. Wir werden uns dazu auch intensiv mit den Spielerinnen austauschen. Sie müssen sich in dem System wohlfühlen. Nur wenn man sich wirklich wohl fühlt, kann man gute Leistungen erbringen.
Sie haben auch schon das erste Turnier bestritten. Gegen Frankreich gab es ein 0:1 und gegen Ungarn ein 0:4. Einmal unabhängig von den Niederlagen, wie fassen Sie diese erste richtige Woche zusammen?
„Jeff“ MacLeod: Wir haben mit einem jungen Kader die Woche eine Teamstruktur sowie eine gemeinsame Strategie eingeführt. Wir hatten eine gute Vorbereitung auf beide Spiele und auch das Gefühl, dass wir die Scouting-Vorbereitungen gut nutzen konnten, um uns sowohl auf Frankreich als auch auf Ungarn vorzubereiten. Unser Spiel gegen Frankreich war ausgeglichen. Wir haben zwischen den Spielabschnitten einige Anpassungen vorgenommen. Auch unsere Specialteams waren strukturiert und brauchten nach dem Spiel nur eine kleine Überprüfung. Gegen Ungarn haben wir besser gespielt und unsere Schnelligkeit mit harten schnellen Puckbewegungen genutzt. Wir haben uns darauf eingestellt, mehr Angriffe und Schüsse auf das Tor zu bringen. Bis zur Mitte des letzten Drittels haben wir insgesamt eine gute Leistung gezeigt. Jedoch führte die Unkonzentriertheit im Spiel zu einem negativen Ergebnis. Wir blicken weiter nach vorne, werden uns in allen Bereichen unseres Spiels weiter verbessern und freuen uns dann auf unser nächstes Turnier wieder in Landshut. (TX)
Foto:Jeff MacLeod Copyright DEB