Jane Uhlig: „Ich bringe Menschen in eine positive Energie“.
Jane Uhlig ist gefragt als Yoga-, Entspannungs-, Dance-, Deep Work-Trainerin und coacht in Unternehmen sowie in ihrer Praxis im hessischen Maintal. Die fast zeitlose Blondine studierte erfolgreich Kommunikationspsychologie, Sozialpädagogik sowie Erziehungswissenschaften, ist lizensierte Psycho- und systemische Therapeutin und absolvierte die Befähigung zur Ausübung von Psychotherapie nach dem HPG.
Frau Uhlig, was machen Sie ganz genau?
Jane Uhlig: Ich bringe Menschen in eine positive Energie, mit der sie Lebensfreude, Kraft und vor allem Klarheit für sich selbst entwickeln. In Politik und Wirtschaft habe ich viele tolle, erfolgreiche Persönlichkeiten kennengelernt, die trotz ihrer Siege noch keinen inneren Frieden fühlten, also auf seelischer und körperlicher Ebene komplett feststeckten. Ihnen fehlte die Kraft, um auf mehr als nur einem Gebiet erfolgreich zu sein, das wussten sie oder spürten es zumindest.
Wie kann man sich so ein Coaching vorstellen?
Jane Uhlig: Ich begleite meine Klienten systemisch auf dem Weg zum Ziel und motiviere sie zum Dranbleiben, dazu gehören neben der Hypnose maßgeschneiderte Bewegungstrainings, Gespräche und Ernährungspläne. Ganz einfach gesagt: Sitzen ist das neue Rauchen. Ich erlebe Banker sowie Vorstände, die nicht mehr sitzen können und nur noch im Stehen arbeiten, weil die Bandscheiben kaputt sind. Oder sie werden depressiv, weil sie viel zu wenig Sonne und frische Luft bekommen. Die körperlichen oder psychischen Beschwerden sind oft eine gesunde Reaktion auf ein krankes System, in dem man lebt. Ich selbst hatte ein Erlebnis, das mir die Augen öffnete, wie sehr meine Gesundheit durch diese permanente Schreibtischarbeit und das Bücherschreiben gelitten hatte. Ich saß im Zug einem Vorstandsvorsitzenden gegenüber und bemerkte im Gespräch plötzlich, dass ich meinen Kopf nicht mehr zur Seite drehen konnte. Das hat sich erst durch meine Ausbildungen zur Yoga- sowie Zumba-Trainerin wieder normalisiert. Ich hatte meinen Blickwinkel verändert. Und mit dem Sport kam auch ein neuer innerer Frieden. Vieles zu können, Talente zu leben, hält frisch und gesund. Wer seelisch feststeckt, sollte mit seinem Unterbewusstsein arbeiten und seiner Körperlichkeit beginnen, das sage ich meinen Klienten.
Was für Auswirkungen hat der Lockdown?
Jane Uhlig: Natürlich hat der monatelange Lockdown äußerst viele an ihre Grenzen gebracht und auch einsamer gemacht. Das Gute daran, nicht wenige packen jetzt persönliche Probleme und Sorgen endlich an. Mich als Coach hat es noch digitaler werden lassen, das nehme ich aus der Krise dankbar mit.
Das Homeoffice ist für die meisten meiner Klienten zum Alltag geworden und könnte auch in Zukunft zur Regel werden. Gleichzeitig bedeutet es für sie eine neue Freiheit, etwa um online meine Fitness- und Lifestyle-Coachings zeitlich und örtlich sehr viel flexibler zu nutzen. Die Nachfrage spüre ich sehr deutlich und entsprechend stelle ich umfangreiche virtuelle Angebote heute zur Verfügung. In den letzten Monaten habe ich hunderte Livestreams und Coachings via Zoom gemacht. Dazu noch insgesamt 13 Mind Change-Audible-Hörbücher, oder verschiedene Online-Formate wie Fitness-Moderationen bei der Vertriebstagung eines Lebensmittelkonzerns oder Yoga- sowie Sporttrainings für die Fitnesskette Fitseveneleven und die Bäderbetriebe Frankfurt.
Sie schrieben für große Verlage Bücher beispielsweise zu Wirtschaftsthemen, moderierten Podiumsdiskussionen mit Prominenten aus der Wirtschaft sowie dem Boulevard, etablierten die „Frankfurter Autorengespräche“ und bauten im Vorbeigehen ihre eigene PR-Agentur auf …
Jane Uhlig: Ich kenne aus dieser Zeit unzählige Menschen, die spürbar nicht mehr im Gleichgewicht waren, ob große Entscheider, Unternehmer oder Schauspieler. Für mich selbst kam irgendwann der Punkt, Bilanz zu ziehen. In der Welt geht es allein um Umsatz, Erfolg und Macht … und die meisten, die sich darin bewegen, leiden still … und entwickeln letztendlich körperliche sowie seelische Probleme. Heute bin ich nach wie vor eng mit der Wirtschaft und ihren Themen verbunden, doch ich möchte ein Vorbild sein, wie man in dieser Welt mehr Lebensfreude erlangt und in die eigene Energie kommt. Coaching ist in diesem Zusammenhang ein viel zu trivialer Begriff. Coaching hat einen tieferen Sinn für die Weiterentwicklung einer Persönlichkeit. Ein Coach im klassischen Sinn will ich nicht sein, das berührt für mich viel zu wenig; die wirklichen Mechanismen und Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele … diese zu erreiche, darauf kommt es an.
Blond, sportlich, kommunikativ, vielseitig. Gibt es viele Vorurteile?
Jane Uhlig: Dass ich mich beruflich so breit aufgestellt habe, auch zertifizierte Yoga- und Zumba-Trainerin bin und unterrichte, irritierte manche und wurde mir schon als Schwäche ausgelegt … bis diese Kritiker feststellten, wie viel Erfolg das nach sich zieht. Ich suchte die Herausforderung, meine verschiedenen Talente zu entwickeln und auch darin wieder in kürzester Zeit erfolgreich zu sein … das alles spornte mich enorm an, brachte mir zugleich den ersehnten inneren Frieden. Krisen können jeden jederzeit treffen, wichtig sind Resilienz, mentale Stärke und Fitness. Der Lockdown war auch für mich ein Schock, allerdings hat sich gerade in dieser Zeit meine Vielfalt, vor allem auf der virtuellen Ebene, als Gewinner-Tool herausgestellt. Sporttrainerin, PR-Expertin, Buchautorin und auf der seelischen Ebene arbeite ich mit Hypnose in meiner Praxis. Ich bin damit auf allen drei Ebenen gut verortet: Körper, Geist sowie Seele … darin möchte ich auch andere ermutigen, ihnen ein Vorbild sein, ansonsten wäre ich kein glaubwürdiger Coach. Überhaupt will ich kein klassischer Coach sein, auch da das Image des Berufs so schlecht geworden ist.
Gibt es einen Leitsatz, dem Sie folgen?
Jane Uhlig: Roman Herzog sagte einmal zu mir: „Es ist immer gut, wenn man erst unterschätzt wird“. Diese klugen Worte beherzige ich bis heute, denn so mancher unterschätzt mich noch immer. (TX)
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