Jamal Naji: „Es war ein verrücktes Spiel“.

Was für ein völlig absurdes Spiel am Samstagabend in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Der Bergische HC gewinnt in der letzten Sekunde mit 29:28 gegen den HSV Hamburg. Die 1. Halbzeit ging klar an die Hausherren, die 2. Halbzeit genauso klar an die Gäste. Und dann fällt eben die Entscheidung in der allerletzten Sekunde. In der Tabelle stehen nun beide Mannschaften bei 10:14 Punkten im Ligamittelfeld.

Herr Naji, können Sie dieses 29:28 gegen Hamburg schon greifen?

Jamal Naji: Es war ein verrücktes Spiel, ich weiß noch nicht ganz genau, was hier heute passiert ist. Wir spielen eigentlich eine sehr gute 1. Halbzeit. In der Pause bin ich ein Stück weit trotzdem unzufrieden, weil ich finde, dass das ganze Ergebnis den Kräfteverhältnissen nicht gerecht wird. Wir müssen mit plus fünf oder sechs aus der 1. Halbzeit rausgehen. Gefühlt waren wir dominant. Wir kommen dann stark aus der Pause und sind mit vier Toren vorne, haben dann einen 0:7-Lauf. Das ist absolut inakzeptabel, das ist nicht gut. In der Phase nehmen wir drei, vier absolute Kirmes-Würfe, die wir uns nicht erlauben dürfen. Das ist undiszipliniert.

Trotzdem hat die Mannschaft noch gewonnen!

Jamal Naji: Es ist fantastisch, was sie daraus machen. Ich höre von der Bank zwei Mal, dass alles möglich sei. Es geht alles auf. Der siebte Feldspieler funktioniert, die 3:2:1-Abwehr funktioniert, wobei man auch sagen muss, dass da sehr viel Freestyle dabei war. Es hat irgendwie geklappt, und dann haben wir den Lucky Punch. Dass es Mads Andersen ist, macht die Sache irgendwie rund.

Herr Jansen, das gesamte Spiel ging hin und her. Jede Mannschaft sah gefühlt mehrfach wie der Sieger aus. Dann verliert man in der letzten Sekunde. Eine unnötige Niederlage. Woran ist die Mannschaft heute gescheitert?

Torsten Jansen: Die Art und Weise, wie wir das Spiel aus der Hand geben, ist dumm. Da kann ich nichts schönreden. Das ist fahrlässig und dumm. Es gibt nichts dran zu deuteln, dass der Sieg dann auch für den BHC völlig verdient ist, der in den letzten Minuten „Alles oder Nichts“ spielt mit einer offensiven Abwehr und Sieben gegen Sechs. So kann man ein Spiel auch verlieren  … das geht schnell in der Liga. Ich weiß noch nicht ganz richtig, was ich davon halten soll. (HBL/TX)

Foto: Jamal Naji Copyright Bergischer HC