Imke Salander: „Wir sind beim Frauen-Fußball nur auf einem guten Weg”.
Imke Salander ist mehr als nur Fitness-Influencerin, die 29-jährige Hamburgerin ist vor allem eine professionelle Athletin. Nicht umsonst konnte die „Powerfrau“ im Jahr 2019 die hyro-Weltmeisterschaft gewinnen. Bei der Allianz-Kampagne „The Squared Ball“ moderierte die Influencerin durch die Veranstaltung. Im Interview spricht Imke Salander unter anderem über bestehende finanzielle Barrieren im Frauen-Profisport.
Worum geht es bei einer Kampagne wie „The Squared Ball“?
Imke Salander: Es geht darum, dass die Barrieren von Frauen allein im finanziellen Bereich sichtbar und schließlich eliminiert werden. Dies ist ein Prozess in mehreren Schritten, von daher geht es im ersten Schritt um die Verkleinerung der Diskrepanz. Ich glaube, viele in der Gesellschaft ist nicht bewusst, mit wie viel Leidenschaft und gleichzeitig auch Leistungsdruck die Frauen noch umgehen müssen … dann auch noch im Kopf haben, dass sie finanziell nicht perfekt aufgestellt sind, obwohl sie eine Karriere als Profi verfolgen beziehungsweise ausüben. Sie gehen jeden Tag in den Trainingseinheiten, aber sie verdienen nicht genug für die Zeit nach der Karriere. Da möchte die Allianz mit der Kampagne ansetzen und Möglichkeiten aufzeigen.
Was verbindet Sie persönlich mit dem Thema?
Imke Salander: Ich fühle diese Leidenschaft der Athletinnen für den Sport. Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, wie sehr die Leidenschaft einen einnimmt, man nicht mehr zur linken oder rechten Seite blickt, folglich vielleicht das Thema Finanzen aus den Augen verliert. Eigentlich möchte man sich nur auf seine Sportart fokussieren … genau das machen diese Profis auch. Deswegen liegt es mir am Herzen, dass man diesen tollen Frauen die Möglichkeit aufzeigt, wie sie sich mit Freude und Spaß um ihre Finanzen kümmern. Ich selbst bin auch kein Fan von Finanzen und kann daher auch die Angst verstehen. Aber es ist sehr, sehr wichtig, sich damit zu beschäftigen.
Könnte auch Social Media ein Problemlöser der Profis sein?
Imke Salander: Ich denke, dass die ganzen Plattformen für die Sportlerinnen immer wichtiger werden. Doch auch hier bedarf es in der Regel einer Unterstützung. Viele Sportlerinnen wissen gar nicht, wie man die eigene Marke aufbaut. Es ist außerdem viel schwieriger als noch vor ein paar Jahren, es ist gar nicht mehr so einfach eine gewisse Reichweite zu generieren. Es geht um den Content, um relevant zu werden und zu bleiben. Denn nur dieser Content bietet die gewünschte Sichtbarkeit.
Ich weiß, allein aus diesem Bereich kann man noch super, super viel herausholen. Ich sehe es bei mir, wie es mich interessiert, was die Sportlerinnen im Training so machen, oder davor und danach essen beziehungsweise trinken. Hier kann man mit dem richtigen Content sehr, sehr viel erreichen. Es bedarf jedoch der Hilfe!
Warum hat der hier präsentierte Ball Ecken?
Imke Salander: Es geht um die finanziellen Hürden im Frauen-Fußball, wobei diese Hürden allgemein für Frauen bestehen. Dieser eckige Ball ist nur eine Metapher für eben diese Hürden im Frauen-Fußball. Wenn man mit dem Ball spielt, merkt jeder sofort, es ist viel schwieriger als sonst. Kein Wunder, der Ball ist nicht rund sondern eben eckig. Dieser Ball muss runder und runder werden, damit auch die Frauen mit einem runden Fußball spielen können, eben einfach die Hürden nicht mehr haben.
Bleiben wir im Beispiel. Was muss sich im Fußball ändern?
Imke Salander: Dem Frauen-Fußball sollte noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wir sind zwar auf einem guten Weg, aber mehr Tempo wäre wirklich schön. Auch sollten noch mehr Spielerinnen mit starken Partnern arbeiten. Wenn ich es mit mir als Fitness-Influencerin vergleich, dann sollten viele Spielerinnen mindestens die identischen Möglichkeiten haben, wenn nicht mehr Möglichkeiten haben. (TX)
Foto: Imke Salander Copyright Allianz