Hugo Houle: „Dieser Sieg ist für meinen Bruder“.
Hugo Houle überquerte die Ziellinie mit erhobenem Arm, der in den Himmel zeigte, und seinem Bruder Pierrik Houle galt, der vor zehn Jahren von einem betrunkenen Autofahrer getötet wurde. Der Kanadier hat zehn Jahre auf einen Sieg hingearbeitet, dann auch noch bei der Tour de France. Am Ende setzte sich Hugo Houle als Solist durch, vor Valentin Madouas und Michael Woods. Mehr gibt es unter: www.letour.fr.
Hugo, Du hast Wort gehalten. Nach Deinem dritten Platz vor ein paar Tagen hattest Du bereits angekündigt, bis zum Schluss der Tour de France alles für einen Sieg zu geben …
Hugo Houle: Ich habe noch nie zuvor ein Rennen gewonnen. Ich würde sagen, das war der richtige Ort für einen Sieg!
Wie fühlt sich dieser Sieg nun an?
Hugo Houle: Ich hatte den Traum, eine Etappe für meinen Bruder zu gewinnen, der starb, als ich Profi wurde. Darum ist dieser Sieg hier für ihn.
Und wie war das Finale?
Hugo Houle: Ich habe attackiert, um einen Sieg für Michael vorzubereiten. Ich bin einfach nur Vollgas gefahren. Im steilen Anschnitt des Anstiegs habe ich gelitten. Ich wusste, dass ich es mit 30 oder sogar mit 40 Sekunden Vorsprung auf dem Gipfel schaffen kann. Es war noch ein weiter Weg mit nur 20 Sekunden Vorsprung, aber ich habe nicht aufgegeben. In den technischen Abschnitten der Abfahrt habe ich Zeit herausgeholt. Auf dem Weg zum Ziel hatte ich Angst vor Krämpfen. Ich habe nicht genug gegessen zuvor, da ich auf diesen letzten 15 Kilometern keine Unterstützung mehr durch den Teamwagen hatte.
Valentin, wie zufrieden bist Du?
Valentin Madouas: Es sind nie einfache Tage nach einer Pause, und bei der Hitze bin ich bereits am ersten Anstieg explodiert. Ich brauchte eigentlich eine Pause, die gab es nicht. Von daher war es ein richtig gutes Rennen.
Und trotzdem glücklich?
Michael Woods: Ich freue mich für Hugo und ich freue mich für das Team. Darum geht dieser dritte Platz heute klar. (TX)