Hermann Weinbuch: „Es war wirklich ein absolutes Wahnsinnsrennen“.
Die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking laufen und Team Deutschland feiert Erfolge, aber verbucht auch Niederlagen. Einen unerwarteten Erfolg feierten jedoch die Kombinierer mit dem Gold von Vinzenz Geiger gleich im ersten Wettkampf. Auf der offiziellen Pressekonferenz bewertet Bundestrainer Hermann Weinbuch diesen Wettkampf und Blick auch ein wenig in die Zukunft, auf die weiteren Wettkämpfe.
Wie haben Sie den Wettkampf wahrgenommen?
Hermann Weinbuch: Es war wirklich ein absolutes Wahnsinnsrennen … so etwas habe ich auch noch niemals erlebt!
Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, weil wir im Vorfeld so viele Turbulenzen und große Schwierigkeiten hatten. Und trotzdem sind sie fähig, so eine starke Leistung abzurufen. Und der Vinzenz hat natürlich ein Wahnsinnrennen abgeliefert … nach ein paar Kilometern hat er das Herz in die Hand genommen und ist dann los gestürmt, zu Gold gestürmt … einfach grandios, ein Krimi, unglaublich!
Es war auch nicht ganz ungefährlich, schließlich hatte der Vinzenz ein paar starke Läufer im Schlepptau gehabt. Am Ende kann man auch recht schnell der Dumme sein, wenn man vor allem die gesamte Führungsarbeit macht. Aber er hat alle richtig gemacht und ist zu Gold gestürmt!
Warum sind die deutschen Kombinierer so erfolgreich?
Hermann Weinbuch: Ich glaube, dass das Team uns auszeichnet. Ich habe lauter Spezialisten und super Menschen, die menschlich sehr wertvoll sind, direkt um mich herum. Wir arbeiten sehr viel und jeder in diesem Team hilft dem anderen. Und das macht es für mich aus, dazu kommt, dass die Jungs sich richtig gut verstehen. Jeder unterstützt auch hier den anderen. Deswegen belastet es uns alle, dass die beiden anderen Jungs in Quarantäne eingesperrt sind, so empfinden wir es. Daher können wir uns auch nicht richtig freuen … von daher hoffe ich, dass sie bald rauskommen.
Und wie sehen Sie die kommenden Wettkämpfe?
Hermann Weinbuch: Wir sind nach Peking zu den Spielen gefahren, um Medaillen zu gewinnen. Wir sind immer unter Druck, wir müssen immer abliefern … wir haben immer abgeliefert … doch diesmal ist es nicht so einfach, unter diesen Umständen. Aber jetzt haben wir schon einmal Gold, deswegen schwindet der Druck etwas und vielleicht wird es jetzt auch leichter.
Ich glaube, die ganze Situation ist so speziell, dass man schwer etwas voraussagen kann. Wie gesagt, es belastet uns, dass die beiden Jungs in Quarantäne sitzen und wir bekommen auch mit, wie sie es wegstecken. Das alles geht an der Mannschaft und am gesamten Team nicht spurlos vorüber, ich weiß einfach nicht, wie wir alle es verarbeiten. Wir versuchen uns zu konzentrieren … die Spannung zu halten. (DSM/TX)
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