Herbert Hainer: „Leistung und Ergebnisse stimmen nicht überein“.
Herbert Hainer ist Präsident des FC Bayern München und damit in den gesamten Verein involviert. Am vergangenen Wochenende verfolgte der ehemalige Manager das Spitzenspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg. Nach turbulenteren Tagen hatte Herbert Hainer wenigstens dort Grund zur Freude, und stellte sich den Fragen von „MagentaSport“.
Herr Hainer, in einem relativ frischen Interview haben Sie Julian Nagelsmann noch als das „Langzeitprojekt des FC Bayern“ beschrieben. Drei Tage später wurde der Trainer freigestellt. Wie hat sich die Situation so schnell verändert?
Herbert Hainer: Wenn man sich die ganze Situation anschaut, muss man nüchtern feststellen: Wir hatten zu Beginn des Jahres neun Punkte Vorsprung auf Dortmund und sind heute einen Punkt dahinter. Wir haben folglich zehn Punkte in den letzten zwei Monaten verloren. Wenn das so ist, dann stimmen Leistung und Ergebnis nicht übereinander. Wir haben auch ein paar gute Spiele gehabt wie zum Beispiel gegen Paris, aber insgesamt waren die Leistungen zu schwankend.
Wir haben ganz fest an Herrn Nagelsmann geglaubt und ihn deswegen auch immer wieder unterstützt. Aber wenn man dann diese Schwankungen gesehen hat, zum Schluss Augsburg und auch Leverkusen gesehen hat … da hat man gesehen, dass der Trend nicht weiter in die richtige Richtung geht, sondern eher nach unten. Wir haben ambitionierte Ziele. So haben wir die Situation analysiert und am Ende des Tages dann auch die Entscheidung für den Verein getroffen.
Trotzdem wirkt Ihr Interview im Nachgang sehr unglücklich. Wie war denn der Austausch zwischen Ihnen und Oliver Kahn sowie Hasan Salihamidzic?
Herbert Hainer: Wir haben uns vorher natürlich noch mal ausgiebig unterhalten und ich habe lange mit den beiden gesprochen. Am Ende des Tages waren wir aber alle drei der Meinung, dass wir reagieren müssen, um unsere Ziele, die wir haben nicht zu gefährden. Wir haben Gott sei Dank noch die Chance in allen drei Wettbewerben.
Der neue Cheftrainer ist nun Thomas Tuchel. Wie sehen Sie diese Personalie?
Herbert Hainer: Das ist definitiv die richtige Entscheidung. Wir wollten ihn schon vor ein paar Jahren einmal haben und das hat dann nicht geklappt. Er hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er mit großen internationalen Klubs unheimlich erfolgreich sein kann … ich glaube, da gibt es auch gar keine zwei Meinungen, dass Thomas Tuchel einer der fähigsten Trainer ist, die wir in Europa haben. (MagentaSport/TX)
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