Hartmut Mayerhoffer: „Wir sind sehr gut mit der Drucksituation umgegangen“.
Für die HSG Wetzlar und den HC Erlangen stand ein extrem wichtiges Spiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga am Donnerstag an. Welcher der Mannschaften kann sich ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die Antwort fällt in dem Fall einfach aus: Der HC Erlangen führte über das gesamte Spiel und verabschiedete sich schließlich mit einem absolut verdienten 31:26-Sieg aus der Buderus Arena.
Herr Mayerhoffer, 31:26 bei der HSG Wetzlar. Ein wichtiger Sieg mit Blick auf die Tabelle. Wie hat Ihnen das Spiel Ihrer Mannschaft heute gefallen?
Hartmut Mayerhoffer: Ich bin sehr zufrieden und sehr, sehr glücklich. Einmal über die zwei Punkte, aber noch mehr über den Auftritt meiner Mannschaft. Das war für uns keine einfache Situation. Zuletzt haben wir gegen die Spitzenmannschaften der Liga gespielt, konnten keine Punkte einfahren. Man hat gesehen, wie eng es in der Tabelle steht, wie schnell man unter dem Strich stehen kann. Entsprechend erfreut bin ich, wie gut wir diesem Druck standgehalten haben. Wir haben fokussiert gewirkt und über weite Strecken des Spiels haben wir eine ansprechende Leistung gezeigt.
Mit welchen Erwartungen sind Sie dann nach Wetzlar gekommen?
Hartmut Mayerhoffer: Wir waren natürlich gewarnt. Die HSG Wetzlar hatte gleich zum Start das Programm gegen die Spitzenmannschaften in der Liga, welches wir in den letzten Wochen hatten. Wo es recht schwierig ist, für Mannschaften wie Wetzlar und uns Punkte zu holen. Aber danach hat man gesehen, wie Stabil sie sind, auch im Vergleich zu letzten Spielzeit. Entsprechend sind wir mit viel Respekt hier nach Hessen gekommen. Umso höher ist die Leistung meiner Mannschaft einzuschätzen.
Herr Carstens, wie fällt Ihr Fazit zu dieser 26:31-Heimniederlage aus?
Frank Carstens: Glückwunsch zum Sieg, zum verdienten Sieg. Wir haben heute überhaupt nicht zu dem Spiel gefunden, welches wir uns vorstellen. Wir haben nicht im Ansatz so gespielt, wie wir eigentlich Handball spielen wollen. Heute haben uns „99 Pfennig zur Mark“ gefehlt. Wenn wir in ein Spiel gehen und nicht bereit sind, die Zweikämpfe in der Offensive und Defensive zu führen, dann wird es schwierig. Da muss in den schweren Momenten einfach ein bisschen mehr Herz her, ein bisschen mehr Courage her, um so ein Spiel zu drehen und schließlich zu entscheiden. Oder sich zumindest gegen solch eine Entwicklung zu stemmen. Das habe ich heute total vermisst. Ich bin natürlich als Trainer verantwortlich dafür. Aber offensichtlich ist es mir nicht gelungen, die Spieler auf diesen Weg heute zu bringen … also das wir den Weg gehen können. Ich habe in meinem gesamten Leben noch nie einen anderen Weg gesehen, also solche Spiele mit offenem Visier und heißem Herzen zu spielen. Darüber werden wir nun reden müssen, denn am Sonntag kommt Stuttgart. (HBL/TX)
Foto: Hartmut Mayerhoffer Copyright HC Erlangen