Gudjon Valur Sigurdsson: „Wir sind glücklich über den Punkt“.
Der VfL Gummersbach hat gegen den bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ein spektakuläres Unentschieden erzielt. Mit 30:30 schicken die Oberbergischen die Füchse Berlin in die Hauptstadt zurück. Die exakt 4.132 Zuschauerinnen und Zuschauer bekamen in der restlos ausverkauften SCHWALBE arena ein starkes Remis geboten, wo vor allem der Kampf dominierte.
Herr Sigurdsson, 30:30 gegen die bis dahin verlustpunktfreien Berliner. In der 1. Halbzeit konnte man damit nicht rechnen. Können Sie es schon fassen?
Gudjon Valur Sigurdsson: Ich bin am Ende natürlich sehr stolz auf die Jungs, dass wir nach sieben Toren Rückstand noch diesen einen Punkt geholt haben. Wir haben das zum Schluss sehr, sehr gut gemacht, aber gerade in der 1. Halbzeit hat man nur zu gut gesehen, welche Qualität die Berliner haben. Wir hatten große Probleme die Tore zu machen. Sie haben eine Wurfquote von 70 oder 80 Prozent gehabt. Das ist eben Berlin, sie sind sowas von gut und schwer zu stoppen. Aber wie wir das in der 2. Halbzeit geschafft haben, frage ich mich noch immer. Wir sind glücklich über den Punkt, auch wenn es sehr ärgerlich ist, dass wir auch die Chance auf die Führung mit zwei Toren und beim 30:30 noch einmal auf eine Führung hatten und schließlich beides ungenutzt gelassen haben. Aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau.
War es ein Faktor, dass man in eigener Halle gespielt hat?
Gudjon Valur Sigurdsson: Die ganze Stimmung in der Halle und die Fans waren überragend. Dass wir die erste Mannschaft sind, die Berlin in dieser Saison Punkte abnimmt, macht uns natürlich stolz.
Herr Siewert, wie haben Sie dieses heutige Spiel in Gummersbach erlebt?
Jaron Siewert: Wir hatten 45, 46 Minuten lang das Spiel unter Kontrolle und das durch ein gutes Angriff-Abwehrverhalten in der 1. Halbzeit. Wir hatten aber extreme Probleme mit dem Tempospiel der Gummersbacher. In der 2. Halbzeit kommen wir gut rein, haben auch das Tempospiel unter Kontrolle, aber dann geht uns ein wenig die Luft aus und die Fehler häufen sich. Wir bekommen keine Paraden mehr in dem Maße, dafür Tempogegentore. Es ist extrem ärgerlich. Wir halten lange vier bis fünf Tore Vorsprung. Uns war klar, dass der eine oder andere Spieler auch einmal einen schlechten Tag hat. Ich hätte mir aber gewünscht, dass wir die Leistung der ersten 45 Minuten über die gesamte Spielzeit gehalten hätten, aber über den Punktgewinn sind wir nach diesem Ende froh, denn es hätte auch anders kommen können. (HBL/TX)
Foto: Gudjon Valur Sigurdsson Copyright VfL Gummersbach