Friedhelm Julius Beucher: „Diese Gala habe sich alle verdient“.
Die Bilanz 2023 der deutschen Para-Athletinnen und -Athleten kann sich bei Welt- und Europameisterschaften sehen lassen. Insgesamt 333 Gold-, 38 Silber- sowie 40 Bronzemedaillen gingen an Para-Sportlerinnen und -Sportler mit dem Bundesadler auf der Brust. Grund genug für den Deutschen Behindertensportverband bei einem feierlichen Galaabend diese Leistungen zu würdigen. Durch einen stolzen Präsident!
Herr Beucher, wie hat Ihnen der Galaabend gefallen?
Friedhelm Julius Beucher: Die ganze Gala war getragen von einer sehr schönen Emotionalität. Der Funke der Faszination Para-Sport ist sichtbar von der Bühne ins Publikum übergesprungen, und ich habe bisher das Feedback bekommen, dass alle Gäste ausnahmslos begeistert waren. Das haben diese tollen, sympathischen und erfolgreichen Athletinnen und Athleten auch verdient.
Auf der Bühne hier in Düsseldorf stand ausnahmslos deutsche Spitze, europäische Spitze, Weltspitze und Para-Spitze, mehr geht nicht. Wir als Verband sind unendlich stolz, solche Athletinnen und Athleten zu haben. Aber wir sind auch unheimlich stolz auf die Menschen, die dahinter stehen und arbeiten.
Der Deutsche Behindertensportverband hat auch einen neuen Partner bei der Gala vorgestellt. Wie wichtig sind denn die Partner generell?
Friedhelm Julius Beucher: Wir als Verband haben in den vergangenen Jahren ein professionelles Umfeld geschaffen, ohne welches die ganzen Erfolge gar nicht mehr möglich wären. Die Wahrheit ist aber auch, diese Professionalität im Leistungssport verschlingt unmengen an Geld. Das ist einfach so, doch zur Finanzierung brauchen wir starke Partner. Um professionellen Leistungssport zu garantieren, geht es ohne Partner nicht, ich bin jedem einzelnen Partner zu großem Dank verpflichtet.
Es gilt in diesem Fall der alte rheinische Grundsatz: „Ohne Moss nichts los“.
Die Bilanz 2023 ist herausragend. Doch im nächsten Jahr steht das Highlight an. Wie Blicken Sie auf die Paralympischen Spiele?
Friedhelm Julius Beucher: Die Bilanz in diesem Jahr erfüllt uns alle mit Stolz und sie gibt uns auch allen eine gewisse Sicherheit das nächste Jahr und vor allem für Paris 2024. Denn wenn die Athletinnen und Athleten mit ihren Teams dieses Level bis zu den Paralympischen Spielen halten können, konservieren können, oder sogar noch ausbauen können, dann gehe ich entspannt in die Wettkämpfe von Paris und wir Fans des deutschen Teams können uns freuen.
Also fahren Sie als DBS-Präsident entspannt nach Paris?
Friedhelm Julius Beucher: Ich fahre guten Mutes zu den Paralympischen Spielen in Paris, aber auch mit Demut. Denn es gibt mittlerweile immer mehr Nationen, die den Para-Sport endlich entdeckt haben, und mit Spitzenathletinnen und -athleten in Paris dabei sein werden. Es ist ein Messen auf dem allerhöchsten Niveau.
Wie wichtig ist es eigentlich, die Para-Athletinnen und -Athleten für ihre tollen Leistungen auf einer ganz eigenen Gala zu ehren?
Friedhelm Julius Beucher: Das ist das i-Tüpfelchen, welches wir doch alle schon aus der Schule kennen. Es gibt erst die Klassenarbeit und schließlich das Zeugnis. Die Leistungen über eine gesamte Saison entsprechen der Klassenarbeit und so ein Galaabend ist dann mehr oder weniger eben das Zeugnis. Bei so vielen Athletinnen und Athleten, die in einer Saison so viele Spitzenleistungen für Deutschland liefern, gehört sich eine eigene Gala. Aus der Zeit, wo wir einen Stuhlkreis gebildet haben, sind wir raus. Diese Gala habe sich alle verdient! (TX)