Filip Jicha: „Wir waren da, die Fans waren da, wir waren einfach präsent“.
Kleine Überraschung in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga! Der kriselnde, aber amtierende Meister fügt dem ungeschlagenen Tabellenführer die erste Niederlage in dieser Saison zu. Der Rekordmeister THW Kiel feiert vor 10.285 Fans ein verdientes 30:26 gegen die Füchse Berlin. Durch die Niederlage geben die Hauptstädte zudem die Tabellenführung an die punktgleichen Magdeburger ab. Kiel kommt langsam auf.
Herr Jicha, 30:26 gegen die Füchse Berlin. Die erste Niederlage für die Berliner in dieser Saison. Was hat Ihnen heute besonders gut gefallen?
Filip Jicha: Was mich besonders gefreut hat war die Reaktion auf die Phasen, in denen es heute nicht so lief bei uns. Die Berliner kommen mit einem schnellen 2:0 aus der Kabine, Dejan Milosvljev hat sein Tor zugenagelt, aber meine Jungs haben einfach immer weitergearbeitet. Dann kam Samir und hat ein paar extrem wichtige Bälle geholt, und „Dule“ war natürlich sehr, sehr stark im Angriff. Das war heute nicht einfach nach dem Wechselbad der Gefühle… gerade einmal vor drei Tagen saßen wir hier und hatten eine richtige Klatsche bekommen, heute haben wir dann wieder unser anderes Gesicht gezeigt. Uns wird alles schmerzen, aber so muss das sein, und dann starten wir wieder die Jagd nach mehr Konstanz.
Herr Siewert, die erste Niederlage in der Saison und gleichzeitig die Spitze an die punktgleichen Magdeburger abgegeben. Wie fällt Ihre Analyse aus?
Jaron Siewert: Glückwunsch an Filip und den THW Kiel zu den beiden verdienten Punkten. Wir müssen die Niederlage aufgrund der kämpferischen und spielerischen Leistung akzeptieren. Wir kamen in der 1. Halbzeit nicht in unser Angriffsspiel, weil Kiel eine sehr robuste und physische Abwehr gestellt hat, uns dadurch viele unserer Waffen beraubt hatte. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torwart hat bei uns hingegen sehr gut funktioniert. In der 2. Halbzeit bekommen wir dann das Kieler Tempospiel nicht mehr so geblockt, dafür waren wir im Angriff besser, kamen in die Tiefe. Wir hatten dann auch viele Chancen, das Ding zu drehen. Samir Bellahcene hat uns dann den Zahn gezogen, als er uns einige freie Würfe wegnahm.
Herr Jicha, wie hatten Sie die Berliner eigentlich so erwartet?
Filip Jicha: Die Glückwünsche nehme ich heute besonders gerne an, möchte aber Jaron und den Füchsen ebenfalls zu deren Leistungen in dieser Saison gratulieren. Deshalb hatten wir heute auch einen überdimensionalen Respekt vor der Aufgabe. Meine Jungs haben eine enorme Arbeitslaune gezeigt, waren aggressiv und fleißig. Wir haben die Phasen mit guter Qualität und gegen deren Angriffe abgearbeitet. Wir waren da, die Fans waren da, wir waren einfach präsent. (HBL/TX)
Foto: Filip Jicha Copyright THW Kiel