Felix Gall: „Ich habe mich den ganzen Tag über gut gefühlt“.
Die „Königsetappe“ der Tour de France 2023 geht an Felix Gall. Bei seiner ersten „großen Schleife“ setzte der 25-jährige Österreicher am letzten Anstieg eine mutige Attacke aus einer Fluchtgruppe heraus und kam schließlich als Solist auf dem Dach der diesjährigen Tour de France an. Knapp dahinter Simon Yates und mit ein wenig mehr Abstand Pello Bilbao. Mehr Informationen gibt es immer unter: www.letour.fr.
Felix, wie ist es erstmals eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen und dann auch gleich noch die „Königsetappe“?
Felix Gall: Dieses ganze Jahr war bisher unglaublich. Und jetzt bei der Tour de France so gut abzuschneiden, die Königsetappe zu gewinnen, das ist unglaublich!
Wie kommst Du mit Deiner neuen Rolle im Team klar?
Felix Gall: Ich möchte mich einfach bei meinem Team bedanken, denn sie haben mir viel gegeben. Es ist nicht einfach, ein dreiwöchiges Rennen zu bestreiten, und dann hatte ich nach ein paar Tagen auch noch die Rolle des Leaders. Wir haben uns langsam darauf konzentriert. Das hat mich sehr gestresst. Doch in den letzten Tagen fühlte ich mich immer wohler dabei.
Wie hat sich dieser Tag für Dich gestaltet?
Felix Gall: Ich hatte Angst, dass ich auf den letzten Kilometern oder in der letzten Abfahrt eingeholt werden könnte. Ich habe mich den ganzen Tag über gut gefühlt. Ich dachte nicht, dass die Ausreißer große Chancen auf den Etappensieg hätten, aber wir beschlossen, mitzufahren, um am letzten Anstieg so einen Vorsprung zu haben, damit ich meine Chancen im Finale habe. Ich wusste, dass die Etappe sehr schwer wird, und ich wusste, wenn wir den ganzen Tag ein hohes Tempo fahren würden, hätte ich gute Chancen auf den Sieg. Ben hat am letzten Anstieg einen tollen Job gemacht. Unten fühlte ich mich so gut und wartete nur auf den steilen Teil. Oben angekommen, fühlte ich mich nicht mehr wirklich gut, aber ich wollte es versuchen. Ich kann nicht sagen, dass es ein Kindheitstraum ist. Aber vor eineinhalb Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich jetzt in so einer Position bin.
Simon, wie zufrieden bist Du mit dem heutigen Tag?
Simon Yates: Wir wollten wirklich versuchen, die Etappe zu gewinnen. Alle Jungs waren fantastisch. Wir hatten Lawson Craddock, der die Fluchtgruppe anführte, und dann Chris Harper, der das Tempo erhöhte und mich im Finale anfeuerte, und beide Jungs haben einen spektakulären Job gemacht. Ich kannte den Anstieg nicht und ich weiß nicht, ob ich etwas ändern würde, aber ich war sehr vorsichtig wegen der Höhe, also versuchte ich, mein Tempo zu halten. Ich denke, ich bin stark gefahren, Chapeau an Felix, es war eine tolle Fahrt von ihm, und ich bin zufrieden mit meiner Fahrt. Ich hätte jedoch gerne gewonnen.
Pello, wie fühlt sich dieses Podium an?
Pello Bilbao: Ein harter Tag, besonders der letzte Anstieg. Wenn man sieht, dass es noch 28 Kilometer bis zum Gipfel sind, ist es schwer, unter solchen Bedingungen Rad zu fahren. Aber ich habe mein Bestes gegeben, und ich bin sehr stolz auf das Team, vor allem auf Jack. Er war heute beeindruckend. Er hätte den Etappensieg verdient gehabt, aber da die Fahrer in der Gesamtwertung noch im Spiel drin waren, mussten wir versuchen, einfach unser Bestes zu geben und ein paar Positionen gut zu machen. Es war ein großartiger Tag, danke an Jack und das gesamte Team. (TX)
Foto: Felix Gall Copyright ASO