Fabio Jakobsen: „Gewinnen ist niemals einfach, aber wir streben es immer an“.
Fabio Jakobsen hat in einem sehenswürdigen Massensprint das belgische Rennen Kuurne – Brüssel – Kuurne gewonnen. Damit hat das Radteam Quick-Step Alpha Vinyl zum vierten Mal in Folge den Sieg eingefahren, mit einem überragenden Sprint in einem der spannendsten Zieleinläufe in der Geschichte dieses Rennens. Es war bereits der fünfte Tageserfolg des 25-jährigen Niederländers in der Saison 2022.
Wie würdest Du das Rennen beschreiben?
Fabio Jakobsen: Das gesamte Rennen war intensiv, vor allem die letzte Stunde war schnell und wild. Aber ich hatte Vertrauen in meinen Sprint, und deshalb habe ich 300 Meter vor dem Ziel den Startschuss gegeben und bin in ihren Windschatten getaucht. Und dann ging es nur noch bis zur Ziellinie.
Gewinnen ist niemals einfach, aber wir streben es immer an und geben immer unser Bestes, um am Ende des Tages den Sieg zu erringen. Kuurne – Brüssel – Kuurne ist so ein Rennen, das alle Sprinter im Lebenslauf haben wollen, ich bin froh, dass ich es zusammen mit diesem „Wolfpack“ geschafft habe!
Du sprichst Dein Team an, wie wichtig war das „Wolfpack“?
Fabio Jakobsen: Ich muss mich bei der Mannschaft bedanken, denn wir mussten die drei Führenden einholen, meine Teamkollegen haben auf den nervösen letzten Kilometern einen großartigen Job gemacht, um die vorhandene Lücke zu schließen.
Was ging Dir beim Sprint durch den Kopf?
Fabio Jakobsen: Meine Gedanken sind auch in Osteuropa, bei allen in der Ukraine. Dort tobt ein Krieg. In Belgien und den Niederlanden können wir tun und lassen was wir wollen, rausgehen, uns das Rennen ansehen, einfach das Radfahren genießen, das relativiert sich. Meine Gedanken und mein Herz sind bei den Menschen dort. Ich bete für sie und hoffe, dass sie es überstehen werden!
Was hast Du das Rennen und den Sprint wahrgenommen?
Caleb Ewan: Wir mussten doch äußerst viel Energie aufwenden, um die Ausreißer wieder einzuholen. Frederik und Cedric haben an der Spitze tolle Arbeit geleistet, so hatte ich aber auf dem letzten Kilometer nur noch Jasper bei mir. Und trotzdem hat Jasper einen ganz tollen Job gemacht, aber zu zweit ist es immer schwierig, ein so hektisches Finale zu bewältigen. Trotzdem hat er mich durchgebracht, und am Ende musste ich dann mein eigenes Ding machen.
Ich fuhr in der allerletzten Kurve sehr weit hinten und wusste, dass ich einen starken Lauf bis zur Linie brauche, um aufs Podium zu kommen oder gar um zu gewinnen. Ich denke, ich hatte Glück, dass ich auf der richtigen Seite der Straße war, aber mir fehlte einfach der Kick, um Fabio zu schlage.
Obwohl ich gelitten habe und das Tempo an den Anstiegen hoch war, habe ich mich immer ziemlich wohl gefühlt. Ich kann also nicht enttäuscht sein über diesen Platz. Jetzt fahre ich erst einmal Tirreno – Adriatico, um mich optimal auf mein allererstes Saisonziel, Mailand – Sanremo, vorzubereiten.
Zufrieden mit dem Platz auf dem Podest?
Hugo Hofstetter: Ich will immer besser werden, Rennen gewinnen, aber wenn man sich die beiden Fahrer vor mir ansieht: Fabio und Caleb, sie sind seit Beginn dieser Saison fast unschlagbar. Es ist also schwer, zu gewinnen.
Mein Wunsch ist es, Rennen zu gewinnen. Dafür trainiere ich, und dieses Podium ist gut, um Selbstvertrauen für die nächsten Rennen zu sammeln und zu versuchen zu gewinnen. Ich bin seit Beginn der Saison um den Sieg herum gefahren. Da fehlt mir noch etwas, aber wenn ich dann einmal gewonnen habe.
Es herrschte Gegenwind, und ich sah Fabio auf der rechten Seite sprinten, ich folgte ihm, dann startete Caleb. Wir holten die Ausreißer ein, es entstand eine recht kleine Welle, wodurch wir zusammen mit Caleb etwas an Geschwindigkeit verloren, Fabio zog vorbei. Da war das Rennen auch schon entschieden. (TX)
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