Ellen van Dijk: „Ich war einfach so glücklich, als ich hörte, dass es vorbei war“.
Ellen van Dijk hat in der Schweiz Geschichte geschrieben. Im Tissot Velodrome in Grenchen hat die Niederländerin vom Team Trek-Segafredo den UCI-Stundenrekord gebrochen. Ellen van Dijk übertraf auf ihrer Zeitfahrmaschine die von Joscelin „Joss“ Lowden erst am 30. September 2022 aufgestellte Distanz von 48,405 Kilometern um unglaubliche 800 Meter und stellte einen neuen Rekord von 49,254 Kilometern auf.
Ellen, Du lagst von Anfang bis Ende auf Kurs, obwohl die letzten Runden ein wenig zum Beginn abfielen. Nun hältst Du den Weltrekord!
Ellen van Dijk: Am Anfang war ich ein bisschen nervös, aber ich glaube, ich hatte mich immer unter Kontrolle. Ich habe genau das gemacht, was wir vorhatten. In der ersten halben Stunde lag ich zwischen 18,1 und 18,2 Sekunden pro Runde, das war weit unter dem Tempo, von dem ich wusste, dass ich es fahren musste. Ich dachte also, wenn ich nicht zu stark abbremse und nicht über 18,5 Sekunden pro Runde gehe, dann sollte ich es schaffen.
War es von Anfang an geplant, stärker zu starten und es dann Ende mehr oder weniger nur noch zu kontrollieren?
Ellen van Dijk: Ich habe mich gut gefühlt, wollte ich in der zweiten Hälfte noch mal richtig Gas geben. Nach 45 Minuten dachte ich: „Okay, ich muss schneller werden“, und ich dachte, ich würde schneller werden. In Wirklichkeit wurde ich langsamer. Es begann zu ticken … die Zeit begann zu ticken. Ich muss sagen, es wurde eng.
Deine Position sah die ganze Stunde über sehr gut aus. Wie hast Du Dich auf dieser ganz speziellen Zeitfahrmaschine von Trek gefühlt?
Ellen van Dijk: Alles wurde ein wenig verschwommen, vor allem am Ende, und ich war nicht mehr so gerade. Ich war einfach so glücklich, als ich hörte, dass es vorbei war. Das war wirklich alles, was ich für heute hatte, und ich bin sehr glücklich, dass ich den Rekord gebrochen habe!
Dieses ganze Projekt war so unglaublich für mich … ich hätte mir wirklich nicht mehr Unterstützung von Trek wünschen können, es war wirklich die beste Maschine, die ich je bekommen habe. Während der Fahrt habe ich an das ganze Team gedacht, an alle, die so viel investiert haben, und ich muss mich für all diese viele Arbeit, die ganze Zeit und alles andere bedanken. Am Ende kann ich nur noch sagen: „Fahrt Rad, habt Spaß, fühlt euch gut“ … (Trek/TX)