Elias Elhardt: „Wir sehen, wie der Klimawandel die Natur verändert“.
Beim „Klimadialog am Berg“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Outdoorsport auf der Zugspitze, wie Bayern die selbst auferlegte Klimaneutralität bis 2040 wirklich erreichen kann. Im Fokus stand dabei die Notwendigkeit, nachhaltige Verkehrskonzepte zu entwickeln und die erneuerbaren Energien in Bayern massiv auszubauen. 2040 klingt weit entfernt, aber es sind gerade einmal noch 17 Jahre.
Elias, Du hast den „Klimadialog am Berg“ zusammen mit Protect Our Winters Germany e.V. und der Bürgerlobby Klimaschutz e.V. organisiert. Warum fand die Veranstaltung ausgerechnet auf der Zugspitze statt?
Elias Elhardt: Das akute Schwinden der Gletscher auf der Zugspitze symbolisiert im Kleinen die Herausforderung der Gegenwart und Zukunft, die die Klimakrise für die Menschheit weltweit darstellt.
Aber sind die Sportevents nicht auch ein Teil des Problems?
Elias Elhardt: Wir sind uns bewusst, dass wir Outdoorsportlerinnen und -sportler einen Widerspruch leben. Auf der einen Seite verbrauchen wir durch die Anreisen und unsere Ausrüstung häufig viele Ressourcen, auf der anderen Seite stärkt der Sport auch unsere Verbundenheit zur Natur. Durch unsere tagtäglichen Erfahrungen in der Natur sehen wir die Veränderungen, die der Klimawandel verursacht, und wir wissen, dass etwas passieren muss. Für eine strukturelle Erneuerung brauche man aber die Politik, und deshalb geht es nur über den Dialog.
Mats, Du bist der Koordinator von Protect Our Winters Germany e.V. Bayern hat sich mit dem am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Klimaschutzgesetz das ambitionierte Ziel vorgenommen, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Ist diese Zielsetzung überhaupt in der Form realistisch?
Mats Mosel: Es ist wie manchmal im Sport. Es wurden Ziele gesetzt, aber der Weg wurde dabei leider vergessen. Von daher brauchen wir einen „Trainingsplan“ für die noch anstehenden 17 Jahre!
Ich kann nur an die Politik appellieren, dass sie die Symbolik des „Trainingsplans“ an- und mitnimmt. Wir haben doch mittlerweile alle gesehen, wie wichtig es ist, an den Schwächen intensiv zu arbeiten, zum Beispiel an der Windkraft. Wir brauchen Tempo … Tempo … Tempo! (TX)
Foto: Elias Elhardt Copyright Fabian Mühleder