Elena Rybakina: „Ich mag es vor den US-Fans zu spielen“.
Ab dem heutigen Montag wird wieder die gelbe Filzkugel von den WTA- und ATP-Profis in den New York malträtiert. Vom 28. August bis 11. September finden wieder die US Open statt. Elena Rybakina, die zwar noch nie über die dritte Runde hinaus gekommen ist, gehört bei den Frauen mit zum engeren Favoritenkreis. Wie geht die Wimbledon-Siegerin von 2022 aber die US Open 2023 in Flushing Meadows an?
Wie bereiten Sie sich auf die Bedingungen der US Open vor, zumal das Turnier sowohl die körperlichen als auch die mentalen Fähigkeiten fordert?
Elena Rybakina: Jetzt, so kurz vor Turnierstart, arbeiten wir körperlich nicht mehr zu hart. Wir versuchen, das Niveau zu halten. Während der letzten beiden Turniere hier in den USA war ich körperlich nicht in bester Verfassung. In dieser Phase geht es vor allem um die richtige Erholung. Ich muss mich zu 100 Prozent fit fühlen und auf dieses Niveau kommen. Was das Tennis angeht, fühle ich mich auf dem Platz gut. Mental würde ich sagen, dass es am wichtigsten ist, eine starke Mischung zu finden. Der Fokus liegt auf dem Tennis, aber ich möchte auch ein bisschen was von der Stadt sehen. Aber ich weiß, dass man in New York sehr abgelenkt sein kann, weil so viel los ist … ich will etwas Zeit außerhalb des Platzes verbringen, ansonsten geht es nur darum, mich zu erholen und auf die Matches zu konzentrieren.
Wie empfinden Sie die Atmosphäre bei den US Open?
Elena Rybakina: Die Atmosphäre ist verrückt! Es ist einfach nur überall sehr laut … normalerweise unterstützen die US-Fans ihre Leute oder die Außenseiter. Das allein macht es nicht so einfach. Aber ich mag es sehr, vor den US-Fans zu spielen.
Und wie schaffen Sie es die eigene Konzentration hoch zu halten?
Elena Rybakina: Wenn ich auf dem Platz bin, bin ich sehr konzentriert, besonders beim Aufschlag. Ich versuche, mich durch nichts ablenken zu lassen. Ich spreche zu mir selbst: Konzentriere dich auf die Bälle, schaue deinen Gegner an, kümmere dich nicht um die Umgebung. Es geht viel darum, diese Dinge auszubalancieren. Wenn das Spiel nicht so läuft, wie man will, und die Fans hinter dir sind, versuche ich mich zu öffnen und ihre positiven Emotionen in meinen Kopf fließen zu lassen.
Spielen Sie lieber am Tag oder viel lieber am Abend?
Elena Rybakina: Ich spiele lieber am Abend, aber natürlich nicht spät in der Nacht … bei den US Open haben wir nach Spielen immer einen Tag frei. Das macht es ein bisschen einfacher. Hoffentlich kann ich diese Spiele in der Nacht vermeiden.
Über eine Saison kommen viele Spiele zusammen, nicht nur durch die Grand Slams. Wie steuern Sie Ihr Training, um Verletzungen zu meiden?
Elena Rybakina: Alle meine Verletzungen sind darauf zurückzuführen, dass ich erst relativ spät Profi geworden bin. Die wenigsten wissen, dass ich erst mit 17 Jahren mit dem professionellen Training begonnen habe. Davor habe ich nur in Gruppen trainiert. Einen privaten Trainer hatte ich nicht. Ich ging auch zur Schule und musste das unter einen Hut bringen. Mein Fitnesslevel konnte nicht auf dem höchsten Stand sein. Ich denke, dass einige der Verletzungen, die jetzt kommen, mit dieser Zeit zu tun haben. Ich musste erst lernen, wie mein Körper funktioniert. Aber es ist, wie es ist. Im Tennis gibt es eine Menge an Veränderungen. Die Bälle sind von Turnier zu Turnier unterschiedlich. Das kann sich auch auf den Körper auswirken. Was ich von meinen Physios gelernt habe, ist, dass mein Körper sehr sensibel reagiert. (Red Bull/TX)
Foto: Mihai Stetcu / Red Bull Content Pool