Eine Legende wird 80 Jahre alt.
Derek Bell hat es noch immer, dieses ganz besondere Lächeln, auf der einen Seite kumpelhaft und auf der anderen Seite siegessicher. Am 31. Oktober 2021 feiert der Brite seinen 80. Geburtstag. „Wir gratulieren unserem ehemaligen Werksfahrer zu diesem Ehrentag. Derek Bell ist 35 Jahre lang immer wieder erfolgreich für Porsche gefahren“, so Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport.
Derek Bell wird am 31. Oktober 1941 in Pinner, Middlesex in England geboren. Als 23-jähriger Mann beginnt seine Karriere mit Clubrennen in Großbritannien. Ein Jahr später, 1965, startet der Brite bereits in der britischen Formel 3-Meisterschaft. Sein Talent bleibt nicht unentdeckt und so folgt sehr schnell der Aufstieg in die Formel 2-Europameisterschaft sowie in die Formel 1. Sein erstes Langstreckenrennen an der Sarthe bestreitet Derek Bell 1970, die letzten 24 Stunden in Le Mans im Jahr 1996. 26-mal Le Mans, 5-mal siegreich, davon 4-mal allein in einem Porsche.
„Ich ging erstmals 1971 für Porsche in Le Mans an den Start. Während der Tests am Wochenende wurde ausgerechnet, dass ich auf der Hunaudières-Geraden 396 km/h erreiche. Ich wusste, dass wir schnell waren, aber doch nicht so schnell, denn diese Geschwindigkeit hatte ich zuvor nur bei einem Flugzeugstart in Heathrow erlebt. So sah mein Einstieg mit Porsche in Le Mans aus“, erinnert sich Derek Bell. Was ihm ebenfalls bis heute im Gedächtnis geblieben ist, ist diese hohe Zuverlässigkeit der eingesetzten Fahrzeuge: „In der ganzen Zeit ist nur einmal etwas kaputtgegangen“. Seitens Porsche sei immer alles möglich gewesen, erzählt der 80-jährige Brite: „Sie hatten stets die Zukunft im Blick. Es ging allein nur darum, sicherzugehen, dass das Fahrzeug läuft und sicher ist. Das war ihr Job“. Als seine schönste Erinnerung an Le Mans nennt Derek Bell den Sieg mit dem Porsche 936/81 im Jahr 1981. „Vor dem ersten Training hatte ich nicht mal in diesem Wagen gesessen. Trotzdem schafften wir es auf die Pole, führten in jeder Runde und gewannen schließlich das Rennen. Das war ein unvergesslicher Moment für mich, weil es eine Art Comeback war. Ich bin Porsche sehr dankbar für diese Chance“, sagt der Jubilar. Sein Teamkollege Jacky Ickx und der Engländer gewinnen den Langstreckenklassiker mit 14 Runden Vorsprung. Sie waren also fast eine Stunde schneller als der Zweitplatzierte. „Egal wo ich mit Jacky zu sehen war, er versammelte immer eine Menschentraube um sich herum. Ich sagte dann manchmal im Spaß: „Hallo, ich bin der Derek, ich fahre hier auch mit“, erzählt der vielfache Sieger von Rennen über 24 Stunden und lacht. „Ich habe immer zu ihm aufgesehen und ihn bewundert. Auch heute verbindet uns noch eine Freundschaft“. Und die Liebe zum Motorsport …
Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Stefan Bellof, Jacky Ickx und Hans-Joachim Stuck gelingen Derek Bell zahlreiche Siege auf dem Porsche 956/962. „Derek zählt in meinen nun 52 aktiven Motorsport-Jahren nicht nur als guter Freund, sondern ist zugleich mein bester und liebster Teamkollege“, gratuliert Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck und ergänzt: „Unsere Boxentafel trug nicht ohne Grund den Schriftzug „BeSt“. In den Jahren 1985 und 1986 wird er Langstreckenweltmeister. 1992 teilt er sich das Cockpit eines Porsche 962 C mit Sohn Justin Bell und Tiff Needell. Und heute lebt Derek Bell im Südosten der USA und genießt das Wetter in Florida. (FKF)
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