Dr. Felix Brych: „Ich habe versucht, das Spiel laufen zu lassen“.
Am Samstagabend empfing Eintracht Frankfurt den direkten Tabellennachbarn, RB Leipzig. Beide Mannschaften sind nach schwächerem Start in Schwung gekommen, von daher durften die 49.700 Zuschauer mit einem sehr guten Spiel rechnen. Doch am Ende spielte nur Eintracht Frankfurt und siegte verdient mit 4:0. „Die Frankfurter kriegen zurecht den Applaus“, ordnete „Sky“-Experte Lothar Matthäus das Spiel ein.
Wie beurteilen Sie die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig?
Dr. Felix Brych: Eine recht knifflige Partie. Beide Mannschaften spielen Champions League. Ich habe versucht, das Spiel laufen zu lassen und Spielfluss herzustellen. Ich bin ganz zufrieden mit dem Abend.
Wie sehen die beiden Trainer die Partie?
Oliver Glasner: Gratulation an die Mannschaft, es war eine sehr gute Leistung. Von Anfang an war es besonders in unserer Defensive eine konzentrierte Leistung. Tolle Leistung und absolut verdienter Sieg. Es hat alles gepasst, wir haben Leipzig vier Abschlüsse gegeben, kein einziger auf unser Tor. Das ist eine Mannschaftsleistung, weil alle mitgemacht haben. Darauf werden wir aufbauen.
Domenico Tedesco: Wir haben komplett die Basics vermissen lassen. Wir waren im ersten Durchgang überhaupt nicht auf dem Platz. Wir waren null aggressiv, wir wollten nach dem Ballgewinn den Ball sichern. Wir haben die Bälle viel zu schnell wieder verloren. Frankfurt hat es gut gemacht, aber wir waren so grottenschlecht … die Leistung war eine Katastrophe.
Herr Tedesco, Ihre Anweisung von der Linie haben auch nicht gegriffen?
Domenico Tedesco: Wenn man insgesamt drei Systeme spielt und es ändert sich rein gar nichts, dann liegt es an der Mentalität, den Basics.
Herr Dr. Brych, die Situation vor dem 3:0?
Dr. Felix Brych: Es ist nicht ganz einfach. Zuerst ist es nicht meine Entscheidung, denn Abseits machen zunächst die Assistenten. Ich konnte ein wenig helfen, ob im Sichtfeld ein Abseits vorgelegen hat. Wir haben uns dagegen entschieden. Ich kann verstehen, wenn man anderer Meinung ist. Die Regel verlangt, dass man klar im Sichtfeld stehen muss und das haben wir nicht so bewertet, da Gulacsi den Ball dauerhaft gesehen hat. Er hat auch ziemlich gut reagiert. Daher konnten wir davon ausgehen, dass er den Ball auch gesehen hat. Daher war der Spieler nicht klar im Sichtfeld und daher zählte das Tor.
Dann gab es auch noch einen Elfmeter für Eintracht Frankfurt, zum 4:0?
Dr. Felix Brych: Finde ich nicht so strittig. Knauff legt sich den Ball vorbei, will zum Abschluss. Dann kommt der Fuß raus. Foul und Elfmeter. (Sky/TX)
Foto:© DFB