Dieter Hecking: „Es ist eine positive Anspannung zu spüren“.
Im DFB-Pokal stehen am heutigen Mittwoch die letzten beiden Viertelfinale an. Um 18:00 Uhr heißt es: 1.FC Nürnberg gegen den VfB Stuttgart. Der letzte Zweitligist im DFB-Pokal empfängt eine Mannschaft, die eventuell in der nächsten Saison selbst in der 2. Liga spielt. Von daher ist die Rolle des Favoriten nicht ganz klar, obwohl Interimstrainer Dieter Hecking die Stuttgarter auf der offiziellen PK als Favorit sieht.
Herr Hecking, wie bewerten Sie den Trainerwechsel in Stuttgart für das Spiel? Ist es eher ein Vorteil für Nürnberg, weil Sebastian Hoeneß noch gar nicht mit der Mannschaft arbeiten konnte. Oder ist es ein Nachteil, weil die Spieler jetzt eventuell auch befreiter wieder aufspielen können.
Dieter Hecking: Eigentlich ist die Frage schon beantwortet, denn es gibt nur diese beiden Möglichkeiten. Ich kann nur sagen, ich habe mir den VfB Stuttgart in Berlin angeschaut, da haben sie mir in der ersten Halbzeit sehr gut gefallen. Sie waren die bessere Mannschaft, hatten die besseren Möglichkeiten und hätten auch in Führung gehen können. In der zweiten Halbzeit wollten sie, glaube ich, noch mutiger werden im Pressing, wurden von einem Konter erwischt und zwei Minuten später war dieses Spiel dann für sie verloren. Generell weiß ich aber nicht, wie die Stimmung zwischen Mannschaft und Trainer war, es wäre reine Spekulation. Von daher müssen wir vor allem auf uns schauen, damit wir unser Spiel durchbringen.
Haben Sie bei diesem Spiel auch die Probleme der Stuttgarter erkannt?
Dieter Hecking: Es fehlte die Effektivität … sie hatten in der ersten Halbzeit zwei, drei richtig große Chancen. Wenn da das Tor fällt, hätte das Spiel komplett anders ausgehen können. Das große Problem in dem Spiel war, sie wollten es spielerisch lösen und dann kam irgendwann die Wucht von Union Berlin zusammen mit deren Fans im Rücken durch. Sie wurden direkt in der zweiten Halbzeit kalt erwischt, dann hat man auch die aktuelle Tabellensituation gesehen. Dieses Selbstverständnis aus der ersten Halbzeit ist verloren gegangen.
Was erwarten Sie für einen Mittwoch generell?
Dieter Hecking: Das Grummeln in der Stadt ist da. Die Leute fiebern diesem Spiel schon entgegen, genau wie wir. Es ist immer ein Highlight, vor ausverkauftem Haus zu spielen. Es ist eine positive Anspannung zu spüren, keiner weiß so richtig, was kommt. Das machen diese KO-Spiele aus. Wenn wir es schaffen, die Stuttgarter auf unser Niveau runterzuziehen, sind wir nicht chancenlos. (1.FC Nürnberg/TX)
Foto: Dieter Hecking Copyright 1.FC Nürnberg