Dennis Schröder: „Die Zukunft sieht gut aus. Ich freue mich darauf“.
Schöner Abschluss für die deutschen Basketballer und das Medaillenziel erreicht. Mit 82:69 siegte die DBB-Auswahl gegen Polen im Spiel um den dritten Platz. Das ist seit 2005 das beste Abschneiden bei einer EM, als Deutschland Silber holte. „Wir hatten die Chance, auch mehr zu gewinnen“, erklärte Kapitän Dennis Schröder bei „MagentaSport“, der sich dennoch über Bronze sowie „eine starke Truppe“ freute.
Dennis, Du hast das Team auch heute als Kapitän angeführt. Und zu Bronze geführt. Kannst Du es eigentlich schon fassen?
Dennis Schröder: Ich kann es alles noch gar nicht so richtig glauben. Wir hätten die Chance gehabt, noch mehr zu gewinnen. Da bin ich sehr traurig darüber, aber was wir heute abgeliefert haben … wir haben wieder Geschichte geschrieben. Ich hoffe, dass der deutsche Basketball ein bisschen größer wird, und dass wir ihn attraktiver gemacht haben. Mit den Leuten aus der Kabine, mit denen spiele ich gegen jeden. Im Endeffekt sind wir nur „blessed“, dass wir hier sind … keiner hätte es gedacht.
Coach, fühlt sich dieser entscheidende Sieg über Polen an?
Gordon Herbert: Es fühlt sich deutlich besser an als noch am Freitag. Wir hatten ein herausragendes Turnier und wir haben starke Teams geschlagen. Es war schön, dass wir das Turnier mit einer positiven Note nun beenden konnten … Polen ist ein Team, das nicht aufgibt. Wir waren zur Halbzeit in Führung, sie haben gekämpft. Wir haben einfach zusammengehalten und einen Weg gefunden … das Team hat sich reingehauen. Wir waren als Gruppe sehr stark.
Johannes, wie würdest Du die Reise betrachten?
Johannes Voigtmann: Das ist schwer in Wort zu fassen, was die letzten Wochen passiert ist. Wir hatten einen schweren Weg. Wir haben es irgendwie hin gekriegt. Wir waren eine Einheit, egal, was passiert ist. Man sieht, was dabei rauskommen kann. Ganz weit hinten ist vielleicht ein bisschen Wehmut dabei. Wir waren sehr nah dran. Hätte uns das vorher jemand gesagt, wir hätten es definitiv genommen … man hat es in der Kabine die ganze Zeit gemerkt, dass es unser Anspruch war, ins Finale zu kommen. Alle waren heiß darauf. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen, dass da so ein Verständnis vorhanden ist. Das kann der Anfang sein für größere Sachen.
Dennis, Robin Benzing war in der Halle, hatte das Team die ganze Zeit über angefeuert. Was hast Du zum ehemaligen Kapitän gesagt?
Dennis Schröder: Er hat so viel aufgegeben für die Nationalmannschaft. 14 Jahre lang. Er hat teilweise die Geburtstage seiner Tochter verpasst, um immer bei der Nationalmannschaft dabei zu sein. Ich habe ihm gesagt, dass diese EM für ihn war. Denn er ist einer von uns. Er wird auch immer einer von uns bleiben. Wenn er am Ende keine Medaille bekommt, dann ist das hier seine. Ich werde ihm einfach meine geben, da er es auf jeden Fall verdient hat.
Was heißt das für den deutschen Basketball?
Dennis Schröder: Wir haben sehr gute Jungs. Franz und Moritz Wagner, das sind wirklich Jungs, die dabei sein wollen. Die arbeiten hart und sind gute Jungs. Isaac Bonga hat mir persönlich sehr leidgetan. Ohne Vertrag zu spielen und sich dann zu verletzten. Er wäre ein Schlüssel für Gold gewesen. Ich bin froh, dass er jetzt beim FC Bayern ist. Die Zukunft sieht jedoch gut aus. Ich freue mich darauf! (MagentaSport/TX)