Demi Vollering: „Ich gab also Vollgas und schaute nicht zurück“.

Demi Vollering hat die „Königsetappe“ dieser Tour de France Femmes avec ZWIFT gewonnen und das „gelbe Trikot“ ihrer Teamkollegin Lotte Kopecky übernommen. Hoch zum legendären Tourmalet konnte niemand das harte Tempo der 26-jährigen Niederländerin halten. Einzeln kamen mit großem Abstand Katarzyna Niewiadoma und dann erst Annemiek van Vleuten im Ziel an. Mehr unter: www.letourfemmes.fr.

Demi, niemand konnte Deine Attacke hoch zum Tourmalet kontern. Niemand hat Dein angeschlagenes Tempo hoch zum Tourmalet gehabt. Du hast damit nicht nur die „Königsetappe“ gewonnen, sondern auch das „gelbe Trikot“ mit deutlichem Vorsprung übernommen. Was war das für ein Tag?

Demi Vollering: Im Team haben wir mit Blick auf die heutige Etappe gesagt: „Lasst uns nicht über Sekunden reden, lasst uns Minuten daraus machen“. Also wollte ich heute so viel Zeit wie möglich gewinnen, und ich bin froh, dass ich es für mein Team und mich geschafft habe. Sie haben noch heute Morgen gesagt: „Du wirst die Dinge auf dem Tourmalet in Ordnung bringen“. Doch es ist eine Sache, darüber zu reden, aber es ist eine andere Sache, es am Ende auch zu tun. Ich war zu Beginn doch ein wenig nervös, aber die Worte von meinem Team haben mir die Kraft gegeben.

Ich kann es gar nicht richtig glauben … es war so hart, ich bin richtig glücklich!

War die Attacke in dieser Form geplant, oder doch eher intuitiv?

Demi Vollering: Irgendwann habe ich es gespürt und bin einfach gegangen. Durch den Nebel wusste ich, dass sie mich nicht gut sehen würden, wenn ich schnell eine Lücke aufmachte. Ich gab also Vollgas und schaute nicht zurück. Als ich die Ziellinie überquerte, war ich einfach nur froh, dass es vorbei war, dass ich es geschafft hatte.

Als sich Katarzyna Niewiadoma von Dir und Annemiek van Vleuten absetzte, kam es zu kuriosen Szenen. Einige Aktionen haben an die Bahn erinnert, wo es Stehversuche gibt. Was hat sich denn genau abgespielt?

Demi Vollering: Ich habe Annemiek klar zu verstehen gegeben, dass es nicht an mir liegt, zu fahren. Lotte war mit einer Teamkollegin nicht so weit hinter uns und sie trägt das „gelbe Trikot“. Es war also nicht an mir, gegen Lotte zu attackieren. (TX)

Foto: Demi Vollering Copyright ASO