Dario Costa: „Für mich ist damit ein weiterer Traum in Erfüllung gegangen“.
Am vergangenen Wochenende schrieb Dario Costa ein komplett neues Kapitel in der Geschichte der Luftfahrt, als der 41-jährige Italiener ein Rennflugzeug durch die beiden engen Çatalca-Tunnel flog. Zwei geschlossene Autotunnel in der Nähe von Istanbul. Bei fast völliger Dunkelheit und eng umschlossen von den Betonwänden flog Dario Costa nach über einem Jahr an Vorarbeit mit Tempo 245 zum Weltrekord!
Dario, was ging Dir beim Weltrekord durch den Kopf?
Dario Costa: Alles schien so schnell zu gehen, aber als ich aus dem ersten Tunnel herauskam, begann sich das Flugzeug wegen des Seitenwindes ganz deutlich nach rechts zu bewegen, und in meinem Kopf verlangsamte sich in diesem Moment alles. Ich reagierte und konzentrierte mich darauf, das Flugzeug wieder auf den richtigen Weg zu bringen, um in den anderen Tunnel zu gelangen. Dann hat sich in meinem Kopf alles wieder beschleunigt.
Wie fühlst Du Dich jetzt?
Dario Costa: Ich war noch nie in meinem Leben zuvor in einem Tunnel geflogen … niemand hatte es je getan … also gab es ein großes Fragezeichen in meinem Kopf, ob alles so laufen würde, wie wir es nach der ganzen Planung erwartet hatten, oder ob es im Flug etwas zu improvisieren geben würde.
Es war natürlich am Ende bei der feierlichen Runde eine sehr große Erleichterung, aber vor allem war ich sehr, sehr glücklich. Für mich ist damit ein weiterer Traum in Erfüllung gegangen. Es ist toll!
Herr Besenyei, Sie sind ungarischer Kunstflug- und Rennpilot, eine Legende am Steuerknüppel. Sie haben Dario Costa die gesamte Zeit über bei diesem Projekt betreut, wo lag für Sie die Herausforderung?
Péter Besenyei: In einem Tunnel zu fliegen ist wirklich keine normale Situation. Der wichtigste Punkt ist die Einstellung. Denn einen Meter über dem Boden geradeaus zu fliegen und einer Mittellinie zu folgen, ist technisch gar nicht so schwierig, wenn man sich über einer Landebahn befindet. Aber in einem Tunnel, vor allem in einem dunklen Tunnel, und wenn man aus dem Tunnel ins Licht und dann wieder in einen anderen dunklen Tunnel kommt, ist das etwas komplett anderes. Außerdem gibt es Luftwellen, die den Flug beeinträchtigen können, und man muss mit einigen Stößen rechnen. Es ist schwierig vor allem für den Kopf, weil man natürlich weiß, dass die Wände super hart sind, wenn man Fehler macht. (Red Bull/SW)
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