Daniil Medvedev: „Das Turnier ist noch nicht vorbei“.
Viele Experten hatten bei den US Open 2023 auf das Finale Novak Djokovic gegen Carlos Alcaraz gesetzt. Auf die Wiederholung oder Revanche von Wimbledon. Doch während der Serbe am Sonntag im Finale steht, kam für den Spanier im Halbfinale das Aus. Daniil Medvedev setzte sich 7:6, 6:1, 3:6, 6:3 durch. Damit kommt es zur Wiederholung von 2021, als der Russe den Titel holte. Mehr dazu: www.usopen.org.
Daniil, Sie haben den Titelverteidiger in vier Sätzen geschlagen und stehen im Finale. Wie war das Match gegen Carlos Alcaraz?
Daniil Medvedev: Ich würde sagen, ich habe vier gute Sätze gespielt. Vor allem die drei gewonnen Sätze waren richtig gutes Tennis. Natürlich sticht der zweite Satz mit 6:1 heraus, aber da habe ich elf von zehn Schlägen gewonnen. Im dritten Satz habe ich dafür nur neun von zehn Schlägen gewonnen, das reicht für Carlos einfach nicht aus. Darum habe ich den Satz auch verdient verloren, obwohl ich gut gespielt habe. Aber gegen Carlos kann man nicht immer zehn von zehn Schlägen gewinnen. Ich richtig gut gespielt, aber das Turnier ist noch nicht vorbei.
Und nun geht es gegen Novak Djokovic!
Daniil Medvedev: Das ist wie mit Carlos, man muss einfach dazu bereit sein, zehn von zehn Schlägen gewinnen zu wollen. Auch wenn man Novak schon bezwungen hat, so wie ich im Finale der US Open 2021, es bedeutet bei einem neuen Match gar nichts. Man spielt jedes Mal gegen die beste Version von Novak.
Dann müssen Sie also Ihre beste Version zeigen?
Daniil Medvedev: Darum geht es … gegen Spieler wie Carlos oder Novak kommt man an einem guten Tag nicht weiter. Man muss in diesen Partien immer die beste Version von sich selbst sein, damit man eine Chance hat.
Sie gelten für einen Spieler von knapp zwei Metern als recht beweglicher Typ. Wie sehen Sie Ihre Defensive aktuell?
Daniil Medvedev: Heute war ich richtig gut unterwegs, und die Schläge von Carlos sind hart und schnell. Da muss die Defensive richtig gut sein. Das war der Fall, ich war gut zu Fuß und hatte sichere Schläge. Ich bin zufrieden damit.
Viele große Spieler haben vor den Finals bei den Grand Slams ganz gewisse Abläufe. Haben Sie auch solch eine Routine?
Daniil Medvedev: Nein … nicht wirklich. Gut, ich trainiere zur identischen Zeit, aber das hängt mit meinem Tagesablauf zusammen. Es passt einfach gut zu meinem Schlafrhythmus und gibt mir die Möglichkeit, am Nachmittag auch ein wenig Zeit für mich zu haben. Aber natürlich liegt der Fokus vor einem Finale neben dem Training auf der mentalen Vorbereitung. Man will dann gewinne! (US Open/TX)
Foto: Daniil Medvedev Copyright US Open