Daniel Altmaier: „Wir dürfen den Heimvorteil nicht unterschätzen“.
Dieses Jahr ist bisher recht gelungen für Daniel Altmaier. Nicht weil der Kempener am Dienstag 25 Jahre alt geworden ist, sondern weil die aktuelle Nummer 49 zum ersten Mal unter den Top 50 der ATP-Weltrangliste steht und zudem sein Debüt im Davis Cup gegeben hat. Auch am Wochenende ist Daniel Altmaier für Deutschland aktiv. Im DTB-Interview spricht der 25-jährige Kempener über seine Rolle im Team.
Daniel, Du bist gerade 25 Jahre alt geworden. Was hast Du Dir gewünscht?
Daniel Altmaier: Das Wichtigste überhaupt ist Gesundheit! Das wünsche ich mir für meine Familie, für alle Leute, die um mich herum sind und natürlich auch für mich. Ohne Gesundheit ist alles andere nichts und alles Weitere kommt dann von alleine.
Nach dem Ausfall von Alexander Zverev hast Du das beste Ranking im Davis Cup-Team. Empfindest Du diese Situation als Druck?
Daniel Altmaier: Ich empfinde es überhaupt nicht als Druck, sondern als Privileg. Diese Position habe ich mir durch Leistung erspielt und dementsprechend nehme ich so eine Situation dann auch gerne an. Ich freue mich, wenn „Sascha“ wieder ins Team zurückkehrt. Bis dahin sehe ich es als eine sehr gute und wichtige Erfahrung für mich, die Gold wert ist. Ich bin hier in Mostar, um für uns möglichst viele Punkte auf dem Platz zu holen. Das ist meine Aufgabe für diese Woche.
Wie zufrieden bist Du generell mit Deiner Entwicklung in dieser Saison?
Daniel Altmaier: Nach der Davis Cup-Partie gegen die Schweiz bin ich erst einmal aus den Top 100 gefallen. Anschließend habe ich ein Challenger-Turnier gewonnen und mich damit ins Hauptfeld für die French Open gespielt. Ab diesem Punkt hat es Klick gemacht. Ich bin disziplinierter geworden, habe verstanden, wie die Profitour funktioniert. Es gibt Leute wie Ben Shelton, der das erste Jahr euphorisch auf der Tour spielt und kaum Probleme hat, sich anzupassen. Aber in der Regel dauert der Prozess schon ein bis zwei Jahre, bis man in die ATP-Szene reinfindet. Und genau in dem Zustand bin ich. Ich fühle mich sehr wohl und bin angekommen auf der Tour.
Was hat Dir bei dem nächsten Schritt zu geholfen?
Daniel Altmaier: Meine körperliche Fitness ist wichtig für mein Spiel. Den Zustand habe ich in diesem Jahr stabilisieren können. Das gibt mir die Sicherheit, dass ich lange und intensiv auf hohem Level spielen kann. Das Zweite sind die Matches, die ich gespielt und vor allem gewonnen habe. Wenn man hart trainiert und trotzdem keinen Erfolg hat, ist das nicht einfach. Aber ich habe die Erfahrungen gemacht, wie ich knappe und enge Matches nun gewinnen kann und das hat mich insgesamt weitergebracht. Ich glaube, dass ich immer noch viel Potenzial nach oben habe, was ich gemeinsam mit meinem Team auch ausschöpfen möchte.
Wie schätzt Du den Gegner im Davis Cup so ein, Bosnien-Herzegowina?
Daniel Altmaier: Ich glaube, wir dürfen den Heimvorteil hier nicht unterschätzen. Wir haben alle noch nie gegen dieses Team gespielt, bis auf unser Doppel haben wir auch wenig Erfahrung im Davis Cup. Das ist eine neue Situation. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass hier jedes Match ein Kampf werden wird, weil wir auf eine Team treffen, das aber komplett unabhängig von der sportlichen Qualität vor heimischen Publikum hochmotiviert sein wird, gegen den Favoriten zu gewinnen. (TX)
Foto: Daniel Altmaier Copyright Madrid Open