Claudia Pechstein: „Die Fahne bei der Eröffnungsfeier zu tragen wäre eine Ehre“.
Die Olympischen Winterspiele in Peking stehen allmählich an und mittlerweile wird das Team Deutschland für das bevorstehende Großereignis in Fernost einkleidet. In München waren unter anderem die Eisschnellläufer und Eishockeyspieler zu Gast. In dem Interview redet Eisschnellläuferin Claudia Pechstein unter anderem über die Zielsetzung für Olympia in China und natürlich auch über die Einkleidung samt Look.
Frau Pechstein, keine deutsche Athletin hatte mehr Kollektionen für Olympia an als Sie. Wie gefällt Ihnen also die neue Kollektion?
Claudia Pechstein: Es gefällt mir grundsätzlich, weil frische Farben dabei sind. Es geht nicht alles auf Schwarz, manche Farben sind auch gewöhnungsbedürftig. Aber ich habe sie nicht ausgesucht. Und mein Lieblingsteil habe ich schon an!
Ich bin schon einmal gespannt, wie es dann vor Ort ist, wenn man sich vielleicht an die Farben gewöhnt, die man noch nicht so mag. Ich bin schon gespannt.
Ist so eine Einkleidung auch immer der Startschuss?
Claudia Pechstein: Natürlich ist der Abflug der richtige Startschuss, wenn man im Flieger sitzt. Aber die Nominierung durch das DOSB ist die erste Bestätigung, dann fühlt man sich bereits als Olympionikin, und die Einkleidung nimmt man gerne wahr, damit kann man die Teilnahme irgendwie zelebrieren. Das ist das Schöne daran.
Sie gelten als mögliche Fahnenträgerin. Haben sich schon andere Athletinnen oder Athleten zu diesem speziellen Thema gemeldet?
Claudia Pechstein: Ich habe kein großes Feedback erhalten, weil ich aber selbst auch noch unterwegs war. Ich wurde aber gefragt, ob ich es machen würde … und natürlich wäre es für mich eine riesige Ehre. Ich würde es auch gerne machen, aber die Auswahl treffe nicht ich, sondern das DOSB. Von daher bin ich sehr gespannt, ich würde mich aber sehr darüber freuen, wenn ich es machen dürfte.
Sie werden zu der Rekord-Olympionikin. Ein Erfolg?
Claudia Pechstein: Je mehr ich darauf angesprochen werde, umso bewusster wird es mir erst. Und natürlich ist es der absolute Wahnsinn, wenn man als einzige Frau auf der ganzen Welt achtmal an Olympischen Spielen teilnimmt … es ist schon sehr genial. Mir ist es noch nicht ganz bewusst, wahrscheinlich erst wenn ich dann dort bin oder sogar erst danach. Aber ich bin natürlich total stolz darauf, dass ich es mit meinem hohen Alter noch einmal sportlich geschafft habe, dort dabei zu sein. Meine Chance um Medaillen zu kämpfen ist zwar sehr, sehr gering, aber dafür bin ich zum ersten Mal in meiner Karriere mit dem Leitspruch dort dabei: Dabeisein ist alles!
Was erwarten Sie von den Winterspielen in Peking?
Claudia Pechstein: Ich mache mir darüber gar keine Gedanken … natürlich ist die politische Lage schwierig, aber das wissen wir doch alle! Aber wir haben die Spiele nicht dorthin vergeben, dies wäre beispielsweise eine Reform, die ich gerne einmal auf den Weg bringen würde. Nämlich dass die Sportlerinnen und Sportler auch mal befragt werden, wo denn die Olympischen Spiele stattfinden sollen. In unserem Fall nämlich an Orten wo auch Wintersport wirklich stattfindet. Das wäre doch ganz toll. Ansonsten konzentriere ich mich auf den Sport, ich bin Sportlerin, und darum ist es für mich das oberste Ziel. Und alles andere werden wir dann vor Ort sehen. (DSM/TX)
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