Christophe Laporte: „Ich kann es gar nicht richtig glauben“.
Nach dem Spektakel in den Pyrenäen und der wahrscheinlichen Vorentscheidung bei der Tour de France 2022 folgte eine unspektakuläre Etappe. Doch die Sprinter nutzten ihre vorletzte Chance auf einen Etappensieg nicht, weil Christoph Laporte gut 800 Meter vor dem Ziel attackierte und so den ersten französischen Etappensieg bei der diesjährigen Tour de France feierte. Mehr dazu gibt es unter: www.letour.fr.
Christophe, nach den vielen Helferdiensten bei dieser Tour de France für Wout van Aert und Jonas Vingegaard, nun der Etappensieg. Wie geht es Dir?
Christophe Laporte: Ich bin super glücklich. Ich kann es gar nicht richtig glauben. Die Mannschaft hat mir heute vertraut. Wout hat zur mir gesagt: „Heute bist du dran“ … das letzte Mal, dass er das zu mir gesagt hat, war bei Paris-Nizza.
War dieses Szenario des Finales irgendwie zuvor geplant?
Christophe Laporte: Das Ziel war, Jonas sicher zur Marke von drei Kilometer zu bringen. Nach ein paar Kurven, so zwei Kilometer vor dem Ziel, habe ich gesehen, dass hinter mir eine Lücke entstand. Die Ausreißer waren nicht weit vorne, ich bin dann dieses Loch zugefahren. Ich habe meinen Sprint früh begonnen, damit keiner mehr von hinten kommen konnte, der Plan ging auf. Das ist auf jeden Fall mehr als eine Belohnung für meine Arbeit in den vergangenen drei Wochen, das ist riesig!
Wärst Du auch ohne Sieg zufrieden gewesen mit dieser Tour de France? Ist es generell wichtig, als Franzose nun einen Etappensieg geholt zu haben?
Christophe Laporte: Ich war so schon mega zufrieden mit dieser Tour de France, auch wenn ich gar keine Ergebnisse eingefahren habe. Heute hat mir das Team die Chance gegeben. Wout hätte den Sprint auch selbst fahren können.
Und natürlich ist es wichtig, einen französischen Sieg gelandet zu haben. Wenn die Zuschauer und meine ganze Familie glücklich sind, bin ich es auch.
Jasper, es sah nach Massensprint aus und dann so was?
Jasper Philipsen: Was soll ich sagen … es war mein Fehler, ich habe das Hinterrad von meinen Teamkollegen kurz verloren. Das hat mich wahrscheinlich den Sieg hier gekostet. Am Ende der Tour de France gibt es jedoch noch eine letzte Chance!
Alberto, das Team hat viel gearbeitet, dann doch nur ein dritter Platz?
Alberto Dainese: Die Jungs haben heute wirklich gut gearbeitet. Zuerst hatten wir Chris in der frühen Verfolgungsjagd, dann half Andreas aus, alle haben einen tollen Job gemacht. Im Finale hatte ich Romain und John bei mir. John versuchte Laporte am Anfang des Hügels einzuholen, aber er war ein bisschen zu stark. Philipsen war der Schnellste aus der Gruppe, also war der dritte Platz das Beste, was wir heute erreichen konnten. Ich bin zufrieden mit diesem dritten Platz. Die Form ist auf jeden Fall gut, also werden wir es am Sonntag ein letztes Mal versuchen. (TX)