Christiane Krajewski: „Wir erfahren sehr, sehr viel Unterstützung“.
Vom 19. bis 24. Juni findet in Berlin das größte inklusive Sportevent Deutschlands statt: Die Special Olympics Nationalen Spiele Berlin 2022. Über 4.000 Athletinnen und Athleten werden in 20 Wettbewerben antreten. Christiane Krajewski gibt unter anderem einen ersten Ausblick auf die Special Olympics World Games Berlin 2023. Und die Präsidentin von Special Olympics Deutschland freut sich schon auf Berlin.
Wie sehr freuen Sie sich auf das Event in Berlin?
Christiane Krajewski: Die Vorfreude ist natürlich groß, aber die Herausforderungen sind auch groß. Wir leiden immer noch unter den Nachwirkungen der Pandemie und noch viel schlimmer ist dieser anhaltende schreckliche Krieg in der Ukraine. Solche unbegreiflichen Dinge haben Auswirkungen auf viele Bereiche, auch wenn man sie erst einmal nicht in Verbindung bringt.
Wir erfahren sehr viel Unterstützung durch Sponsoren und gesellschaftliche Kräfte, natürlich auch aus der Politik. Die Bundesregierung, das Land Berlin und auch das Abgeordnetenhaus stehen fest zusammen. Wirklich alle wollen, dass es ein großer Erfolg wird … die nationalen Spiele in diesem Jahr und natürlich auch die Weltspiele im nächsten Jahr. Wir freuen uns alle!
Wie sind die bisherigen Rückmeldungen schon für 2023?
Christiane Krajewski: Eigentlich sehr positiv, aber man muss auch ehrlich sagen, durch die Pandemie sind sehr viele Athletinnen und Athleten nicht so trainiert wie es in früheren Jahren der Fall war. Viele kämpfen, haben aber nicht das Leistungslevel von vor der Pandemie wieder erreicht. Von daher haben wir weniger Anmeldungen gehabt, weswegen wir weniger Absagen erteilen mussten. Unsere Quoten sind also weitgehend identisch geblieben.
Nach der Pandemie geht es für viele erst einmal nur darum, wieder in Bewegung zu kommen. Die lange Phase ohne Sport aufgrund der Pandemie merkt man, aber man merkt zum Glück die wachsende Bereitschaft bei der Mehrheit, sich wieder mehr zu bewegen … Sport zu betreiben.
Ist Berlin 2022 die Generalprobe nur für 2023?
Christiane Krajewski: Das ist ein Aspekt, aber den sollte man nicht negativ sehen. Wir wollen die nationalen Spiele auf dem höchsten Niveau umsetzen, doch es gibt uns auch die Möglichkeit, eventuell für die Weltspiele im nächsten Jahr noch etwas zu optimieren. Es ist also ein Gewinn!
Was erhoffen Sie sich denn im Bereich der Inklusion?
Christiane Krajewski: Also erst einmal erhoffe ich mir, dass Special Olympics viel mehr bei den Leuten im Kopf ist. Wir sind auf einem schönen Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Wenn man heute eine Umfrage macht, dann können schon sehr viel mehr Menschen etwas mit Special Olympics anfangen. Aber wir haben immer noch genug Luft nach oben. Von daher erhoffe ich mir, dass das Event 2022 und 2023 ein gesellschaftlichen Schritt ist.
Langfristig erhoffe ich mir, dass Menschen einfach gemeinschaftlich Sport treiben … komplett ohne alle Barrieren.
Gibt es schon internationale Rückmeldungen?
Christiane Krajewski: Nicht so viele, weil es erst einmal um die nationalen Spiele geht. Aber natürlich stehen wir im Austausch, aber aktuell liegt der Fokus auf Berlin 2022. Ich wünsche mir nur schon jetzt für 2022 und 2023, dass die Bevölkerung mit uns die Freude an den Leistungen teilt. (Special Olympics/TX)