Christian Reitz: „Vom reinen Wettkampf … ist es wie bei den anderen Spielen“.
Sportschütze Christian Reitz hat die erste deutsche Medaille bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio knapp verfehlt. In seiner Nebendisziplin Luftpistole belegte der Schnellfeuer-Olympiasieger von Rio 2016 trotzdem einen sehr starken Platz 5. Einzug ins Finale. Im Interview spricht Christian Reitz über den Wettkampf und blickt auf seine weiteren Chancen und etwaige Medaillen bei diesen Sommerspielen.
Christian, Platz 5 bei Debüt an der Luftpistole. Wie zufrieden bis Du?
Christian Reitz: Es war ein schwieriger Wettkampf, vom Anfang bis zum Ende. Es war relativ schnell klar, dass es kein einfacher Wettkampf werden wird, wo man viele Sachen wie im Training abrufen kann. Es war wirklich recht schnell klar, es wird ein harter Kampf, der es dann auch wurde. Bis zum Schluss gut durchgehalten, wenige Fehler zugelassen. Im Vorkampf 584 Punkte, mit denen ich sehr zufrieden bin, ganz verdient damit ins Finale eingezogen. Das Finale hat jedoch so begonnen, wie eben der Vorkampf aufgehört hat. Ein paar kleineren Schwierigkeiten, die sich leider auch gleich gerecht haben, mit zwei, drei schlechteren Schüssen. Bei solch einer starken Konkurrenz holt man dies dann nicht einfach mehr so auf. Ich bin zum Schluss mit Platz 5 sehr, sehr zufrieden, alles andere wäre, weil ich eben kein Spezialist für oder mit der Luftpistole bin, verwegen gewesen.
Es gibt noch zwei weitere Möglichkeiten auf Medaillen. Was rechnest Du Dir für den Mixed-Wettbewerb aus?
Christian Reitz: Also beim Mixed ist es recht schwierig, weil durch die fehlenden internationalen Wettkämpfe haben wir, also zumindest ich, eine schlechte bis so gar keine Übersicht über die Konkurrenz habe. Also alles im Vorkampf geben und dann nach dem Vorkampf schauen, reicht es für das Finale. Das ist aktuell meine private Einstellung dazu. Grundsätzlich würde ich generell sagen, wenn wir beide ein gutes Ergebnis abliefern, dann ist ein Finale möglich. Wie es dann im möglichen Finale so aussieht, werden wir dann sehen.
Bei der Schnellfeuerpistole bist Du der Favorit. Was erwartest Du?
Christian Reitz: Es ist ein Step by Step. Klar, ich habe schon einmal explizit für die Schnellfeuerpistole trainiert, weil es sich angeboten hat in der Finalhalle schon mal zu trainieren. So etwas nimmt man an, wenn es sich ergibt. Von der Erwartung her, wenn ich meine Leistung so abrufen kann wie im Training und in den ganzen letzten Wettkämpfen, dann gehe ich schon davon aus den Step ins Finale zu schaffen. Dort gehört man zu den besten sechs Teilnehmern und von dort ist der Step bis zu einer Medaille auch nicht mehr zu extrem weit. Es ist jedoch eine Momentaufnahme. Wie kommt man selbst rein, wie kommen die anderen rein … doch der aller erste Step ist dabei, erst einmal das Finale erreichen.
Warum ist es so extrem wichtig, schon einmal in der Wettkampfhalle trainiert zu haben? Wobei hilft dies …
Christian Reitz: Es sind so Kleinigkeiten … dadurch, dass es eine Halle ist … wie ist beispielsweise das Licht … also so Kleinigkeiten machen es dann manchmal aus, die einen kurz ablenken könnten. Bei Schnellfeuer, fünf Schuss in nur 4 Sekunden, sollte man jeden Augenblick bei seiner Technik bleiben. So ein Moment wäre fatal. Deswegen ist es schon sehr praktisch, wenn man den Stand schon einmal gesehen hat und die ganzen Sachen drum herum.
Wie fällt der direkte Vergleich mit den anderen Olympiaden bis her?
Christian Reitz: Bis jetzt läuft es eigentlich ziemlich ähnlich wie bei den anderen Spielen auch. Natürlich gibt es die Einschränkungen durch die Pandemie … jedoch vom reinen Wettkampf, wie der Schießstand ist, wie dort die Organisation läuft mit Waffenkontrolle und den ganzen anderen Sachen, ist genauso wie bei den anderen Olympischen Spielen, oder anderen großen Wettkämpfen. Man gibt sich viel Mühe, ist überall hilfsbereit, es funktioniert wirklich gut. (DSM/TX)
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