Christopher „Chris“ Mazdzer: „Der Sport war der größte Lehrer meines Lebens“.
Am 8./9. Dezember startet die internationale Rodelelite in Lake Placid in die neue Saison. Nach vier Jahren kehrt die Weltelite damit wieder in den US-Bundesstaat New York zurück. 28 Damen, 26 Herren, 11 Damen- und 19 Herren-Doppelsitzer aus 16 Nationen haben für den 1. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup 2023/24 offiziell gemeldet. Für „Chris“ Mazdzer wird das Heimrennen das letzte Karriererennen sein.
„Chris“, am Wochenende beendest Du in Lake Placid Deine Karriere. Du warst siebenfacher US-Landesmeister, hast 24 Weltcup-Medaillen geholt und WM-Bronze sowie Olympia Silber 2018. Wie blickst Du auf Deine Karriere zurück?
„Chris“ Mazdzer: Nach 25 unglaublichen Jahren, in denen ich in einem Spandex-Anzug vereiste Bahnen hinuntergerast bin, ist mir klar, dass jede adrenalingeladene Karriere irgendwann zu Ende geht. Während ich nun meinen Schlitten an den Nagel hänge und auf meine Rodelkarriere zurückblicke, wird mir klar, dass dieser Sport der größte Lehrer in meinem Leben war und mich in einer Weise geformt hat, die ich nie für möglich gehalten hätte. Es geht um Siege, aber auch ums Lernen!
Was hat Dich die ganzen Jahre über angetrieben?
„Chris“ Mazdzer: In erster Linie schulde ich den wahren MVPs, meinen Freunden und meiner Familie, ein riesiges Dankeschön. Rennrodeln mag zwar im Einzel ein rein individueller Sport sein, aber es lässt sich auf keinen Fall leugnen, dass deren unerschütterliche Unterstützung einen großen Anteil an meinem Erfolg haben.
Und wenn ich auf meine Karriere nun zurückblicke, hoffe ich, dass ich meine beiden Ziele erreicht habe; den Sport besser zu verlassen, als ich ihn damals vorgefunden habe, und das Bewusstsein für diesen wunderschönen Sport in den USA ein wenig gestärkt zu haben. Obwohl ich diese Fragen nicht objektiv beantworten kann, habe ich aber schon das Gefühl, dass ich in diesem Bemühen etwas erreicht habe.
Herr Loch, wie sieht der deutsche Cheftrainer das deutsche Team aufgestellt?
Norbert Loch: Auf jeden Fall freuen wir uns auf Lake Placid. Wir waren insgesamt drei Saisons nicht mehr dort, und alle sind heiß darauf zurückzukehren. Lake Placid ist eine der schwersten Bahnen der Welt. Ich finde es sehr gut, dass wir vor dem Weltcupauftakt eine Trainingswoche dort hatten, aber wir freuen uns darauf, wieder auf der schweren Bahn in Lake Placid zu fahren. Mein Team ist gut vorbereitet. Die Startzeiten passen, und das ist bei uns das A und O. Andere Nationen wie etwa die Österreicher oder Letten können genauso gut fahren und starten auch sehr schnell. Deshalb müssen wir dort den Grundstein legen. Für das junge US-Team ist es gut, dass sie dort, wo sie sich in den letzten Jahren einen kleinen Heimvorteil erarbeiten konnten, zeigen können, was sie können. Österreich, Italien und Deutschland haben erfahrene Teams und werden versuchen, natürlich Paroli zu bieten. (FIL/TX)