Caroline Wozniacki: „Ich habe mich sehr gut gefühlt“.
Auch der fünfte Tag der US Open hatte tolles Tennis im Angebot. Ein spannendes Match über drei Sätze mit teils schönen, langen Ballwechseln lieferten sich Caroline Wozniacki und die Amerikanerin Jennifer Brady. Am Ende setzte sich die 33-jährige Dänin mit 4:6, 6:3, 6:1 durch. Für Caroline Wozniacki war es das erste Match über drei Sätze nach der doppelten Babypause. Viel mehr zum Turnier: www.usopen.org.
Caroline, was nehmen Sie aus dem heutigen Match mit?
Caroline Wozniacki: Ich denke, es war ein großartiges Match! Sie hat von Anfang an richtig gut und aggressiv gespielt. Und ich habe in dieser Phase zu viele Fehler in meinem Spiel gehabt. Vor allem immer wieder die gleichen Fehler, was dann schon frustrierend war. Mit dem zweiten Satz fing ich an mich besser zu bewegen, damit wurde mein Spiel besser und meine Schläge wurden sicherer. Das Match ging mehr und mehr in meine Richtung und ich merkte irgendwann, das Momentum kippt jetzt komplett in meine Richtung. Zudem wurde sie bei den längeren Ballwechseln etwas kürzer in den Schlägen, was mir endgültig half das Match zu gewinnen.
Wie haben Sie sich körperlich gefühlt?
Caroline Wozniacki: Ich habe mich sehr gut gefühlt. Es ist seit meinem Comeback das erste Match über drei Sätze und ich habe mich physisch richtig gut gefühlt. Ich klopfe auf Holz, weil nach so langer Zeit ohne Tennis es nicht ganz so normal ist.
War die Vorhand oder die Rückhand der Faktor heute?
Caroline Wozniacki: Ich würde sagen, sowohl Vorhand als auch Rückhand. Bisher habe ich ein paar gute Schläge gehabt, vielleicht ist der Aufschlag noch nicht ganz so wie vor meiner Auszeit. Aber ich war auch ein bisschen länger raus.
Am Sonntag steht das Achtelfinale an. Sind Sie überrascht, dass Sie nach der langen Auszeit noch im Turnier sind?
Caroline Wozniacki: Ganz ehrlich, eigentlich nicht. Ich habe mit der Entscheidung zum Comeback auch wieder angefangen an mich zu glauben. Ich habe mich gut in Form gebracht, ich habe gut trainiert und ich glaube in jedem Match an mich. Ja, in den Matches dauert es immer ein bisschen meinen idealen Rhythmus zu finden, das ist aber in Ordnung. Ich merke auch, es wird von Match zu Match immer besser.
Ganz wichtig ist aber: Ich mache mir keinen Druck und erwarte nichts. Wenn ich in der 1. Runde ausgeschieden wäre, wäre es natürlich schade gewesen. Und so sehe ich es in jeder Runde. Von daher freue ich mich, weiter im Turnier dabei zu sein.
Hat sich Ihre Sicht auf das Spiel oder auf die Tour durch die Auszeit und Ihr heutiges Leben als Mutter mit zwei Kindern verändert?
Caroline Wozniacki: Natürlich hat sich mein Blick verändert, weil ich Tennis weiter verfolgt habe, aber aus einer anderen Perspektive. Wenn man auf dem Platz ist, ist der Blick fokussiert und doch sehr eingeschränkt. Von daher haben sich Abläufe bei mir verändert, nicht allein wegen der Kinder. Ich habe Abläufe angepasst. Doch der wichtigste Aspekt ist: Ich habe das Tennis vermisst und habe viel Spaß. (US Open/TX)
Foto: Caroline Wozniacki Copyright US Open