Britta Heidemann: „Olympische Spiele würden positive Emotionen frei setzen“.
„Legacy for future“: Vor exakt 50 Jahren haben letztmals Olympische Spiele in der Bundesrepublik stattgefunden. Die Sommerspiele 1972 in München haben die Stadt ebenso wie Sportdeutschland verändert und gehören zu den nachhaltigsten Spielen in der gesamten Geschichte. Beim großen Jubiläumsempfang wurde im Olympiapark ein Symbol dafür feierlich enthüllt. Im Interview „Golden Triple“ Britta Heidemann.
Was verbinden Sie mit den Spielen von München?
Britta Heidemann: Die Spiele von 1972 fanden zehn Jahre vor meiner Geburt statt, trotzdem war München 1972 immer irgendwie gegenwärtig in meiner Karriere. Ich bin mittlerweile mit Ulrike Nasse-Meyfarth gut befreundet, ich bin häufig in München und im Olympiapark … dieses Erbe hat mich irgendwie auch als Athletin begleitet.
Ich war immer ein bisschen neidisch, wenn Athletinnen und Athleten von Olympia in Deutschland gesprochen haben … ich hätte es auch sehr gerne in meiner aktiven Zeit erlebt. Wobei ich jedoch tolle Erfahrungen in anderen Ländern gemacht habe.
Was macht Sie optimistisch für neue Spiele in Deutschland?
Britta Heidemann: Ich bin ein großer Fan vom Erbe der Fußball-WM 2006. Einem Großereignis in Deutschland, welches ich live als Fan erlebt habe. Ich denke, dass die Olympischen Spiele uns als Deutschland und als Gesellschaft unwahrscheinlich gut tun würden. Die vielen positiven Emotionen … gerade jetzt auch nach COVID-19, dass man endlich wieder einmal durchatmen kann. Ich denke, es würde uns als Land und als Gesellschaft einfach wieder einmal gut tun.
Es ging in den letzten Jahren wirtschaftlich etwas runter, politisch wurde es immer schwieriger … ich bin der Meinung, der Sport kann uns aus diesem Loch befreien, positive Energie frei setzen. Ich würde es mir wünschen.
Was würde so ein Event für den Sport bedeuten?
Britta Heidemann: Probleme und Diskussionen gibt es überall. Damals die Spiele in London waren die militärischsten Spiele, die ich jemals erlebt habe. Dies hat die Allgemeinheit gar nicht so erlebt. Trotzdem haben wir Sportlerinnen und Sportler die britische Bevölkerung begeistert. Ich glaube, wir brauchen so etwas auch. (DOSB/TX)