„Bob“ Hanning: „Mir schwebt ein „Team Deutschland“ für die Talente vor“.
Der Handball treibt „Bob“ Hanning an! Primär die Zukunft des deutschen Handballs, auch wenn der 55-jährige Essener überhaupt keine Position im DHB mehr bekleidet. Aber ansonsten würde auch kein Mensch neben der Position als Geschäftsführer der Füchse Berlin, Spitzenmannschaft in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, als ehrenamtlicher Trainer beim 1. VfL Potsdam agieren. Dem potenziellen Aufsteiger.
Herr Hanning, durch die Handball-Europameisterschaft 2024 kehrt ein wenig Ruhe in den Ligen ein. Sie sind gleichzeitig Geschäftsführer bei den Füchsen Berlin und ehrenamtlicher Trainer beim Kooperationspartner 1. VfL Potsdam. Die Mannschaft führt die 2. Liga an und könnte sportlich Aufsteigen. Dürfte die Mannschaft denn überhaupt aufsteigen?
„Bob“ Hanning: Das Präsidium des 1. VfL Potsdam sowie die Gesellschafter der Füchse Berlin haben sich in den vergangenen Wochen intensiv zusammengesetzt und entschieden, einem möglichen Aufstieg der „Adler“ in die Bundesliga nicht im Wege zu stehen und die wirtschaftliche Herausforderung gemeinsam zu stemmen.
Die Füchse Berlin würden sich mit einem Aufstieg des Kooperationspartners aber sportlich erst einmal selbst schwächen!
„Bob“ Hanning: Das stimmt, und als Geschäftsführer der Füchse Berlin wäre ich auch nicht ganz so glücklich über einen Aufstieg. Natürlich bin ich glücklich über die Entwicklung einzelner Spieler und der gesamten Mannschaft, aber ein Aufstieg war in dieser Form eigentlich kein Thema. Als Trainer ist das Maximum immer mein Ziel. Und wenn ich nicht das Maximum nicht versuchen darf, dann darf man mich auch nicht als Trainer holen. Für halbe Sachen bin ich nicht zu haben. Und wenn sich die Jungs sportlich für den Aufstieg qualifizieren, dann muss man es ihnen gestatten … wir müssen aus dieser Begebenheit etwas Besonderes machen
Und was wäre so etwas Besonderes?
„Bob“ Hanning: Mir schwebt ein „Team Deutschland“ vor … dies wäre ein Angebot an den DHB und die Liga. Wir werden in Potsdam unseren eingeschlagenen Weg selbst nach einem Aufstieg nicht verlassen, also auch weiter auf junge Spieler und Talente setzen. Und zwangsläufig werden kommende Saison auch wieder ein paar Positionen im Kader neu besetzt werden müssen. Warum also nicht Talenten aus der U21 in Potsdam für ein Jahr etwas Spielpraxis ermöglichen, dass sie sich unter Wettkampfbedingungen beweisen und entwickeln können. Ich glaube, dass das mit einem vernünftigen Miteinander, eine Riesenchance für den deutschen Handball ist … es ist ein Angebot, welches man nun mit Verband und Liga diskutieren muss. (TX)
Foto: Bob Hanning Copyright 1. VfL Potsdam