„Bob“ Hanning: „Letztlich haben wir über die Physis das Spiel gekippt“.
Der 1. VfL Potsdam hat sich und die mehr als 1.000 Fans im letzten Heimspiel vor Weihnachten selbst beschenkt. Das junge Team von Trainer „Bob“ Hanning siegte in der MBS Arena mit 32:23 in einem tempo- und torreichen Spiel gegen den TV Hüttenberg. Insgesamt 14 Spiele in Folge ist der 1. VfL Potsdam nun ungeschlagen und bleibt weiterhin punktgleich mit dem Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga.
Herr Hanning, 32:23 zum Abschluss der Hinrunde gewonnen. Man bleibt weiter punktgleich mit Bietigheim an der Spitze. Was war heute der Moment?
„Bob“ Hanning: Ich hatte mir Hüttenberg und das, was sie unter Stefan machen, genau angeschaut und sehe eine deutliche Entwicklung. Deshalb sind wir mit dem nötigen Respekt in das Spiel gegangen. Der Schlüsselmoment war die Auszeit beim 10:10 und unser anschließender Lauf. Wir gehen mit 15:10 in die Pause, was wir gegen Hamm noch nicht so gut gemacht hatten. Damit haben wir eine sehr starke Situation geschaffen und letztlich über die Physis das Spiel gekippt und uns in einen Rausch gespielt.
Elias Kofler war mit neun Toren heute der Spieler des Spiels. War dies auch eine Reaktion auf die Nichtnominierung für die Europameisterschaft?
„Bob“ Hanning: Elias Kofler … was soll ich sagen? Ich bin sicher, dass Österreich neuer Europameister wird. Da lege ich mich jetzt mal drauf fest. Denn wenn man auf Elias Kofler verzichten kann, dann muss man so eine gute Mannschaft haben, dass man Europameister werden muss! Er hat seine Nichtnominierung gut verkraftet und hat das heute sehr gut gemacht.
Herr Kneer, können Sie mit der Niederlage, auch in der Höhe, leben?
Stefan Kneer: Glückwunsch an Potsdam zu dem auch in der Höhe verdienten Sieg. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dann gab es aber beim 10:10 den Knackpunkt im Spiel, wo wir einen 5:0-Lauf der Potsdamer kriegen, weil wir vorne zu überhastete Abschlüsse nehmen und den Rückzug nicht mehr verteidigen. Dann ist leider das passiert, was wir zu Beginn der Saison schon hatten, dass wir mental weggebrochen sind und vom Kopf nicht mehr so bereit waren, und Potsdam uns ganz klar die Grenzen aufgezeigt hat. Wir haben es zwar geschafft, die prägenden Spieler Sauter und Beneke aus dem Spiel zu nehmen, aber dann kommen andere Spieler, die deren Stelle übernehmen. Wir haben heute einfach nicht gut genug verteidigt, und dann ist so eine Niederlage echt bitter. Wir haben am Freitag das nächste Spiel in Dresden, da müssen wir das Spiel besser machen. (TX)