„Bob“ Hanning: „Es macht mir und meinem Betreuerteam unglaublich viel Spaß“.
Die Füchse Berlin und der 1. VfL Potsdam führen nicht nur für den Handball eine vorbildliche Kooperation, sondern für den deutschen Sport. Ein Element in diesem gelebten Austausch: Hans Robert „Bob“ Hanning. Der Geschäftsführer der Füchse Berlin wird auch in der nächsten Saison ehrenamtlicher Trainer des 1. VfL Potsdam sein. Seit 2021 macht dies „Bob“ Hanning, mittlerweile spielt der Klub in der 2. Liga.
Was ist die eigentliche Motivation für den Geschäftsführer eines Erstligisten zeitgleich auch Trainer eines Zweitligisten zu sein?
„Bob“ Hanning: Vor zwei Jahren haben wir den gemeinsamen Weg eingeschlagen, der sich bis jetzt als sehr erfolgreich für die Entwicklung des 1. VfL Potsdam, aber auch für die Entwicklung der jungen Spieler erweist. Trotz einer hohen zeitlichen Belastung bekomme ich genauso viel Energie von diesen Jungs geschenkt, die ich auch dafür aufbringen muss. Wir alle wissen, dass nach einem Jahr der Euphorie nächste Saison der Alltag eintreten wird, und ich bin davon überzeugt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt für den VfL keinen besseren Trainer geben kann. Dass ich ein weiteres Jahr verlängere, ist aber allein auf diese Mannschaft zurückzuführen, mit der ich einfach jeden einzelnen Moment nur genieße. Das heißt natürlich nicht, dass alles 365 Tage konfliktfrei ist, sondern meine Aufgabe weiterhin darin besteht, sie jeden Tag aus ihrer Komfortzone zu holen.
Es ist immer eine Herausforderung, Spiele so zu steuern, dass man hinterher auch als der Sieger von der Platte geht. Die 2. Liga, finde ich, ist mir deutlich näher als die Bundesliga, und es macht mir und meinem Betreuerteam unglaublich viel Spaß, sich diesen Aufgaben in den Spielen zu stellen.
Mit dem Aufstieg in die 2. Liga wurde die seit 2014 bestehende Kooperation zwischen dem Erstligisten und dem Zweitligisten weiter ausgebaut.
„Bob“ Hanning: Es gibt keinen Verein, der sich so schnell unter den gegebenen Umständen entwickelt hat, wie der 1. VfL Potsdam. Aus einem echten Amateurklub ist ein Klub mit einem professionellen Umfeld geworden. Hier wächst im Moment alles. Die Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Frank von Behren und seinem Team und den vielen ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern macht viel Spaß und gibt mir Anlass zur Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr den Grundstein legen können, auch auf Dauer sportlich erfolgreichen Handball in der Landeshauptstadt zu sehen.
Wie sieht der Geschäftsführer die Trainerarbeit?
Frank von Behren: Wir sind sehr froh, dass „Bob“ unserem Team und dem 1. VfL Potsdam weiter als Trainer zu Verfügung steht. Wir wissen um die Doppelbelastung als Trainer bei uns und Geschäftsführer bei den Füchsen Berlin, und darum ist sein Engagement nicht hoch genug einzuschätzen. Was er in seiner Freizeit für den 1. VfL Potsdam ehrenamtlich so leistet, bekommen andere nicht in Vollzeit hin. Jeder weiß, wie wichtig ihm erfolgreiche Nachwuchsarbeit im Handball ist, und wie gerne er auch aktiv mit jungen Talenten auf der Platte arbeitet. Trotz seiner langjährigen Erfahrung als Trainer und Handballfunktionär gelingt es ihm, auf besondere Art und Weise einen Draht zu den jungen Spielern zu finden und ihre Sprache zu sprechen. Auch deshalb ist „Bob“ ein Glücksfall! (TX)
Foto: Bob Hanning Copyright Bob Hanning