Björn und Liam Dunkerbeck: „Windsurfen als Sport hat so viele Aspekte“.
Björn Dunkerbeck kann auf erstaunliche 42 WM-Titel im Windsurfen zurückblicken, sein 17-jähriger Sohn Liam ist gerade erst dabei, der Sportart seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Vater und Sohn haben sich zusammengesetzt, um über ihre Leidenschaften für das Wasser, ihre zu diesem Zeitpunkt komplett unterschiedlichen Reisen durch die Sportart und die weitere Zukunft der Disziplin intensiv zu sprechen.
Björn, kannst Du Dich an Liams Weg zum Sport erinnern?
Björn Dunkerbeck: Nun, Liam war schon auf meinem Board, im Wasser, seit er im Grunde krabbelt, als die Windeln abgenommen wurden. Zuerst war es das Wasser … Body Surfing im Alter von drei oder vier Jahren, dann begann er mit fünf Jahren mit dem Windsurfen. Jetzt nimmt er seit ein paar Jahren an der Windsurfing-Tour teil. Und er lernt immer noch jeden einzelnen Moment, wächst jeden Tag.
Liam, wie siehst Du Deine Geschichte?
Liam Dunkerbeck: Ich wurde 2004 geboren und habe mit etwa drei Jahren mit dem Body Surfing angefangen, nicht mit Windsurfen. Ich mochte direkt von Anfang an viele Wasseraktivitäten, aber ich war auch ein wirklich guter Fußballer. Ich spielte mehr Fußball, als ich kleiner war … und sprang auch Trampolin im Wasser, als ich zehn, elf oder zwölf Jahre alt war. Danach habe ich erst angefangen, richtig Vollgas beim Windsurfen zu geben. Mit 13 Jahren denke ich.
Ist die gesamte Familie denn immer voll bei der Sache?
Björn Dunkerbeck: Absolut. Sport wird in unserer Familie sehr groß geschrieben. Außerdem sind sowohl meine Töchter Alba und Martina jeweils Meisterin auf Gran Canaria und spanische Meisterinnen im Turnen in ihren Kategorien. Also trainieren wir auch jeden Tag nach der Schule intensiv, und zwar nicht nur eine Stunde, es sind gerne auch einmal drei bis vier Stunden am Tag … richtig engagiert.
Hast Du Liam am Anfang unterrichtet?
Bjorn Dunkerbeck: Ich habe anfangs versucht, ihn zu unterrichten, aber er wollte nicht auf mich hören. Also habe ich ihn zu einer anderen Schule geschickt, damit er einfach die Grundlagen lernt. Und nachdem er Anfing besser und besser zu werden, hörte er mir dann auch mit der Zeit ziemlich gut zu.
Liam Dunkerbeck: Ich habe alles von ihm gelernt. Ich lerne Tag für Tag.
Bjorn Dunkerbeck: Ich glaube, wenn man jemandem richtig zuhört, der das schon gemacht hat, und anfängt, das zu kopieren und einzufügen, was er denn alles sagt, dann gibt es ein gutes Coaching, ein gutes Training.
Liam, was macht Dir persönlich am meisten Spaß am Windsurfen? Welche Art von Windsurfen, welche Disziplin, ist Dir am liebsten?
Liam Dunkerbeck: Im Moment genieße ich am meisten die Wellen, aber wenn es nicht die Wellen sind, dann das Foil. Mit dem Foil habe ich jedoch noch überhaupt keine Wettkämpfe bestritten, aber das werde ich auch schon sehr bald tun.
Glaubst Du, dass das Foil die Zukunft ist?
Bjorn Dunkerbeck: Ich denke, dass das Windsurfen als Sport so viele Aspekte hat, sogar das herkömmliche Windsurfen wurde neu erfunden, so dass es nur ein Brett gibt … und man kann bei allen Bedingungen Windsurfen und Spaß haben. Mit dem Foil kann man auch bei sehr leichtem Wind viel Spaß haben. Wenn du einmal oben bist, bist du so schnell, dass du über das Wasser fliegst.
Zwischen den Wellen ist ein Aspekt, der Freestyle ist ein anderer Aspekt, der Slalom ist ein weiterer Aspekt, das Langstreckensurfen, oder das Leichtgewichts-Surfen … beim Windsurfen gibt es verschiedenstee Sportarten, es wird nie langweilig.
Liam hat sehr viel Fußball spielt. An welchem Punkt hast Du bei ihm gesehen, dass es doch eine weitere Windsurf-Karriere geben könnte?
Björn Dunkerbeck: Es war bei ihm Schritt für Schritt. Es hilft der Windsurf-Karriere, wenn man doch erst etwas später anfängt, weil man ein bisschen größer und stärker sein muss. Ich bin mir sicher, wenn er seine Fußball-Karriere fortgesetzt hätte, hätte er einer der Top-Junioren auf der Insel werden können, denn er ist sehr fokussiert, sehr engagiert, aber er hat sich heute entschieden, ebenfalls ein „Wassermann“ zu werden. Es ist wichtig, viele verschiedene Dinge zu tun!
Liam, in der Welt der Wassersportler, zu wem siehst Du außer Deinem Vater, einer absoluten Legende des Sports, auf?
Liam: Kai Lenny. Ich schaue ihn mir sehr gerne an, weil er jede einzelne Sportart, die er macht, beherrscht und in jeder einzelnen Sportart außerdem gut ist.
Ich sehe mich selbst auch als einen guten Wettkämpfer in vielen Sportarten. Es ist erstaunlich, wie Kai jede einzelne Sache sehr gut kann!
Wie sieht am Ende Deine perfekte Karriere für Dich aus?
Liam Dunkerbeck: So viele Disziplinen wie möglich zu machen, denn in der Saison wurden alle Wettbewerbe in der Disziplin Wave ersatzlos gestrichen und wenn ich nicht wüsste, wie man Slalom fährt, wäre ich dieses Jahr nicht angetreten.
Außerdem gibt es einige IQ-Foiling-Wettbewerbe, an denen ich teilnehmen werde, und wenn ich nicht wüsste, wie man Foil fährt, könnte ich dieses Jahr nicht antreten. Für mich ist es sehr wichtig, am Ende alles zu können! (Red Bull/TX)
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