Björn Seipp: „Es war uns wichtig, die Mannschaft in den Prozess zu involvieren“.
Jasmin Camdzic und Filip Mirkulovski werden die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar bis zum Saisonende trainieren. Diese Entscheidung trafen Aufsichtsrat und Geschäftsführung an Ostern. Beide treten die Nachfolge des Kroaten Hrvoje Horvat an. Das bisherige Interimsgespann führt das Team der Mittelhessen somit auch in den verbleibenden acht Saisonspielen an. Der Geschäftsführer erklärt die Gründe.
Aufsichtsrat und Geschäftsführung haben über das Ostern entschieden, dass Jasmin Camdzic und Filip Mirkulovski das Traineramt bis Saisonende weiter innehaben werden. Was sind die Gründe dafür?
Björn Seipp: Zum einen haben beide in den Spielen, die sie interimsmäßig betreut haben, bewiesen, dass sie gut harmonieren, die Mannschaft erreichen und mit ihr erfolgreich sein können. Zum anderen kennen sie jeden Spieler genau, da sie das Team gemeinsam mit den ehemaligen Cheftrainern zusammengestellt haben. Aber elementar war, dass sich unsere gestandenen Akteure in den Gesprächen mit mir über Ostern ganz eindeutig für Jasmin und Filip ausgesprochen haben. Es war uns wichtig, dass wir die Mannschaft in diesen Prozess einbeziehen, die Spieler hinter der Entscheidung stehen. Das ist absolut der Fall, denn was wir in unserer Situation brauchen ist Klarheit, Ruhe und Fokus auf die nächste Aufgabe. Nur das zählt!
Gab es denn Alternativen zu dieser Entscheidung?
Björn Seipp: Für uns Verantwortliche war sie nach den vielen Gesprächen in den vergangenen Tagen alternativlos, aber natürlich gab es auch andere Kandidaten für die Aufgabe als „Feuerwehrmann“. Seit dieser notwendigen Entlassung von Hrvoje Horvat habe ich rund um die Uhr nach Optionen geschaut. Jasmin Camdzic und Filip Mirkulovski haben sich seitdem ausnahmslos um die Mannschaft, das Training und das Spiel gekümmert, ich mich um den Rest. So wird es jetzt, nach Rücksprache mit dem Aufsichtsrat, auch erstmal bleiben.
Medial wurde zudem viel über eine Rückkehr von Velimir Petkovic spekuliert. Was können Sie zu dieser Personalie sagen?
Björn Seipp: Das ist nicht das erste Mal, dass der Name in den heimischen Medien fällt. Das ist sicherlich normal, denn er hatte hier erfolgreiche Zeiten und hat noch immer sehr viele persönliche Verbindungen. Ich kann aber bestätigen, dass wir beim russischen Verband die Anfrage gestellt haben, ob „Petko“ überhaupt ein Kandidat sein könnte? Die Antwort war unmissverständlich: „Nein! Ohne Wenn und Aber“. Damit herrschte Klarheit und wir mussten alle anderen Umstände diesbezüglich gar nicht erst beleuchten. Ich sehe es als meine unbedingte Aufgabe und Verantwortung gegenüber diesem tollen Verein an, in unserer aktuellen Situation alle Optionen auf dem nationalen und auch auf dem internationalen Trainermarkt ernsthaft zu prüfen. Entscheidungen werden danach getroffen und das haben wir bekanntlich getan. (TX)
Foto: Björn Seipp Copyright HSG Wetzlar