Biniam Girmay: „Ich bin der erste Schwarzafrikaner mit einem Etappensieg“.
Beim Giro d´Italia 2022 wurde Geschichte geschrieben. Mit Biniam Girmay hat der erste Schwarzafrikaner eine Etappe bei einer Grand Tour gewonnen. In einem leicht ansteigenden Finale verwies der Radprofi von Intermarché-Wanty-Gobert im Sprint Mathieu van der Poel auf den zweiten Platz. Der Niederländer quittierte den Sieg vor dem Zielstrich mit einem Daumen hoch. Mit auf dem Podium: Vincenzo Albanese.
Biniam, Du hast beim Giro d´Italia 2022 Geschichte geschrieben?
Biniam Girmay: Wir kamen zum Giro d´Italia mit dem großen Ziel, eine Etappe zu gewinnen … ich wusste, wenn mir das gelänge, dann würde ich in die Geschichte des Radsports eingehen. Es ist mir nun gelungen, es ist so unglaublich!
Nach einigen guten Platzierungen bei den vorherigen Etappen bin ich nun der erste Schwarzafrikaner, der eine Etappe bei einer Grand Tour gewonnen hat.
Im Finale hattest Du die meisten Teamkollegen noch an Deiner Seite. War die heutige Unterstützung bis zum Schluss der Schlüssel zu diesem Erfolg?
Biniam Girmay: Ich bin so dankbar für die Unterstützung meiner Kameraden, der Betreuer, meiner Familie, aller Menschen, die mich ermutigen! Sie sind jeden Tag für mich da, dieser Sieg gehört ihnen. Meine Teamkollegen sind alle für mich vorne gefahren. Barnabás Peák, Loïc Vliegen, Aimé De Gendt, Rein Taaramäe, Lorenzo Rota und sogar unsere Fahrer für das Gesamtklassement Jan Hirt sowie Domenico Pozzovivo haben alles gegeben, um mir die Chance zu geben, den Sieg zu holen.
Kannst Du das Finale gegen Mathieu van der Poel beschreiben?
Biniam Girmay: Auf den letzten 600 Metern rief mir Domenico zu, dass ich folgen solle. Er hat mich perfekt lanciert. Dieser Sieg macht mich so glücklich!
Mathieu, wieder im Sprint geschlagen, aber eine starke Geste im Ziel?
Mathieu van der Poel: Ich habe es versucht, aber er war einfach heute zu stark.
Vincenzo, bist Du enttäuscht über diesen Ausgang der Etappe?
Vincenzo Albanese: Eine schöne Etappe, wirklich anspruchsvoll. Der erste Teil war einfacher mit der Fluchtgruppe von drei Fahrern, die von den Teams von van der Poel und Girmay aus dem Peloton heraus kontrolliert wurde, und der zweite Teil war sehr ereignisreich, am Ende waren noch 30 Fahrer übrig. Ich war dabei und wusste, dass ich zu den Schnellsten gehörte, denn es war ein hartes Rennen, und die reinen Sprinter fehlten. Im Sprint waren Girmay und van der Poel stärker als ich, am Ende habe ich diesen Platz nach Hause gebracht, was sehr gut für mich ist. (TX)