Bennet Wiegert: „Berlin hätte mindestens einen Punkt verdient“.
Der SC Magdeburg hat einen wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Der Tabellenführer der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hat im Topspiel gegen die Füchse Berlin einen knappen 28:27-Sieg erzielt. Im Anschluss an das Spiel waren sich alle Experten einig, die Hauptstädter hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Selbst Bennet Wiegert, Trainer des SC Magdeburg, teilte diese Meinung.
Herr Wiegert, das Spiel hat gehalten, was es im Vorfeld versprochen hat. Ein absolutes Spitzenspiel auf Augenhöhe. Wie fanden Sie das Spiel?
Bennet Wiegert: Es ist ein Wechselbad der Gefühle, das ich erst einmal verarbeiten muss. Berlin hat super gespielt, aber ich kann meiner Mannschaft nur ein riesiges Kompliment machen, dass sie nicht aufgegeben haben. Wir haben durchgehend an uns geglaubt und sind bei unserem Plan geblieben. Es ist mir schon bewusst, dass es am Ende auch ein wenig Matchglück für uns war. Das Pendel hätte hier in beide Richtungen ausschlagen können und Berlin hätte mindestens einen Punkt verdient.
Was hat am Ende den Ausschlag für den Sieg gegeben?
Bennet Wiegert: Wir sind cool geblieben. Wir sind immer cool geblieben!
Wir waren in dieser Saison schon häufiger in dieser Situation und haben daraus viel gelernt, dass beispielsweise keiner allein die Welt retten kann. Wir müssen es weiter im System lösen. Ich freue mich sehr, dass die Jungs sich belohnt haben.
Wie sieht der „Sky“-Experte und Vorstand der Füchse Berlin das Spiel, oder diese denkbar knappe Niederlage? Lag es an den Schiedsrichtern?
Stefan Kretzschmar: Die Schiedsrichter haben das Spiel nicht entschieden. Wir hatten es selbst in der Hand und haben über weite Strecken sehr gut gespielt. Wir hatten einen überragenden Torhüter. Es ist sehr bitter, dass wir nichts mitnehmen.
Wir haben am Ende ein paar Mal zu früh, zu schlecht abgeschlossen. In der Phase waren wir nicht clever. Wir hatten das Spiel in der Hand und können es zumachen. Das haben wir jedoch nicht getan und deswegen hat Magdeburg eben gewonnen.
Selbst SCM-Trainer Bennet Wiegert hätte scheinbar damit umgehen können, wenn die Füchse Berlin mindestens einen Punkt geholt hätten. Herr Schwalb, auch wenn Sie jetzt „Sky“-Experte sind, Sie haben als Spieler und als Trainer viel erlebt. Liegt Bennet Wiegert mit der Aussage richtig?
Martin Schwalb: Die Füchse haben sich einen Punkt verdient und hätten sich den zweiten erspielen können, daher ist es hart, dass sie als Verlierer vom Platz gehen. Es ist schade für die Füchse, aber es ist ein großer Sieg für den SCM.
Hatte das verlorene Finale im Pokal etwas mit diesem Spiel zu tun?
Bennet Wiegert: Man braucht eigentlich Zeit, um eine solche Finalniederlage zu verarbeiten. Diese Zeit haben wir im Leistungssport aber leider nicht. Man wird in den nächsten Wochen sehen, wie wir damit umgehen. Auf mich wirkt die Truppe stabil und fokussiert. Niemand trauert etwas hinterher, wir blicken nach vorne. (HBL/TX)
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